Ihr habt es sicher gemerkt: die letzten beiden Wochen war es sehr ruhig hier. Keine neuen Posts, nicht mal die eigentlich obligatorische verstrickte Dienstagsfrage. Das liegt daran, dass ich richtig fies krank war. Zum Glück geht es jetzt schon wieder. Allen, die letzte Woche Kommentare zu meiner verstrickten Dienstagsfrage zum Thema Mohair-Wolle, Pflege & Flusen hinterlassen haben, ganz herzlichen Dank!
Wenn Ihr gelegentlich mal bei Tee & Kekse reinschaut, habt Ihr es sicher schon mitbekommen: Bei mir hüpfen in letzter Zeit richtig viele Socken von der Nadel. Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, nämlich statt der klassischen Socken, die vom Bündchen aus gestrickt werden die genau gegenläufige Variante, nämlich von der Spitze aus. Verwendet habe ich dafür die 4-Stufen-Stricktechnik von Autorin Veronika Hug, die mich dankenswerter Weise auf den Trichter gebracht hat, es doch zur Abwechslung mal so zu versuchen. Vielen Dank dafür!
Socken von der Spitze aus zu stricken ist absolut kein Hexenwerk. Begonnen wird mit nur wenigen Maschen, dann wird zugenommen, bis der gewünschte Umfang erreicht ist. Das war auch schon die erste Stufe. In Stufe zwei geht es munter in Runden weiter, bis der Fuß lang genug ist. Stufe 3 gehört ganz der Ferse, die noch immer manchen in die Flucht schlägt, obwohl auch daran absolut nichts magisches ist. Die gute Nachricht: bei dieser Technik strickt sich die Ferse denkbar einfach, erst einmal wird genau wie an der Spitze zugenommen. Anschließend werden wieder so viele Maschen zusammengestrickt, bis die Ausgangsbreite erreicht ist. Das war es auch schon. Obwohl, nicht ganz: Jetzt fehlt noch Stufe 4. da geht es wie beim Fuß in fröhlichen Runden das Bein nach oben, bis die Socke lang genug ist. Jetzt nur noch abketten und fertig.
Ausführlich erklärt wird die Technik in Büchern wie „Socken & Co“ oder dieser Handarbeits-Zeitschrift.
Ich stricke dieses Paar mit „Meilenweit Men“ in der Farbe 1621 von Lana Grossa. Die erdigen Töne haben mich dazu inspiriert, langgezogene falsche Zöpfe zu stricken, die ein wenig an Bambus erinnern. Passt super, finde ich.
Was die Sinnhaftigkeit des Toe-Up Strickens anbelangt, so gibt es verschiedene Meinungen. Ein Vorteil ist neben der Abwechslung sicher auch, dass der Schaft am Ende gestrickt wird und dementsprechend auch ein paar Reihen kürzer ausfallen kann, wenn das Garn knapp wird. Die Passform scheint mir ganz gut zu sein, darüber kann ich aber erst mehr sagen, wenn die Socken eine Weile im Gebrauch waren. Eine begeisterte neue Besitzerin haben sie schon gefunden…
Das Bambus-Muster (Maschenzahl teilbar durch 6) geht wie folgt:
1.-7. Runde: *3 Maschen links, 3 Maschen rechts*, von * bis * wiederholen, wenn möglich mit 3 Maschen links enden
8. Runde: *3 Maschen links, 1 Masche wie zum rechtsstricken abheben, eine Masche rechts stricken, ein Umschlag, eine Masche rechts stricken. Jetz die abgehobene Masche über die drei folgenden Maschen ziehen.* Von * bis * wiederholen.
Anschließend die 1.-8. Runde wiederholen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.