Immer wieder höre ich „ich würde gerne mit dem Stricken anfangen, weiß aber nicht so recht wie…“ Natürlich lässt sich diese Frage nicht so pauschal beantworten, denn schließlich hat da jeder so seiner Vorlieben. Grundsätzlich gilt: es hilft nur Üben, aber um die Basics zu lernen und einen ersten Einstieg ins Thema zu bekommen, gibt es ganz unterschiedliche Ansätze.
Wie war das bei Euch in Schule oder Studium? Habt Ihr Neues am besten durch Hören anschauen oder Ausprobieren bzw. Aufschreiben aufgenommen? Nehmt Euch einen Moment Zeit und versucht Euch zu erinnern, denn das könnte auch ein wertvoller Hinweis auf die passende Methode sein, mit der Ihr das Stricken lernen könnt.
Frag nach
Dieser Rat mag banal klingen, ist tatsächlich aber Gold wert: Schnapp dir jemanden, der es schon kann und lass es dir erklären. Vielleicht eine Freundin, der nette Kollege (ja, auch so was gibt es), Mutter oder Schwiegermutter. Sucht euch eine ruhige und ungestörte Ecke und schon kann es losgehen. Hier kommen all diejenigen auf ihre Kosten, die am besten durch intensive Beschäftigung mit einem Thema, Diskussion und ausprobieren lernen.
Im Freundes- oder Bekanntenkreis findet sich wirklich niemand, den ihr fragen wollt oder könnt? Dann versucht es mal bei der örtlichen Volkshochschule, einer Familienbildungsstätte, Verbraucherzentrale oder dem nächsten Handarbeitsladen. Häufig werden Anfängerkurse angeboten, an denen ihr nicht nur die Basics lernen, sondern auch gleich neue Leute kennenlernen könnt.
Klappt es dann schon ganz gut mit den rechten und linken Maschen, könnt ihr euch auf den Weg machen und ein Stricktreff suchen. Die mehr oder weniger regelmäßigen Treffs gibt es inzwischen in sehr vielen Städten. Hier trefft ihr gleichgesinnte, könnt nachfragen, wenn mal was nicht klappt, motiviert euch gegenseitig und schafft es so spielend, am Ball (oder Knäuel) zu bleiben. Einfach mal auf der Strickcommunity ravelry.com beziehungsweise auf facebook schauen oder im Wollgeschäft eures Vertrauens nachfragen.
Schau hin
Ihr nehmt Neues lieber in aller Ruhe daheim im stillen Kämmerlein auf? Dann ist das Internet dein Freund (wenn es das nicht sowieso schon ist). Das Zauberwort heißt YouTube. Ab vor den PC, legt euch Nadlen und Wolle bereit und dann kann es auch schon losgehen. Tolle Videochannels für Anfänger und Fortgeschrittene, die ich nur empfehlen sind:
Also los: Entspannt anschauen, Pause drücken, ausprobieren und das Ganze dann von vorne. Klappt schon, ihr werdet sehen! Und wenn es so gar nicht funktioniert: Das Schöne am Web 2.0 sind ja die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten…
Neben freien Videos hat das Netz inzwischen auch mehrere Anbieter von kostenpflichtigen, aber eben auch super gemachten Online-Video-Classes zu bieten. Das wären einmal Makerist und dann noch cratsy.com für die englischsprachige Welt.
Lies nach
Wenn ihr ein neues Thema für euch entdeckt, deckt ihr euch mit meterweise Literatur ein und wollt am liebsten alles darüber nachlesen? Dank des DIY-Booms der vergangenen Jahre werden das ganz schön viele Bücher… Wenn ihr nicht gerade Hunderte von Euros ausgeben wollt (das kommt dann später noch. Ich sag nur: Wolle….) lohnt ein Gang in die örtliche Bücherei. Ihr könnt aber auch mal Mutter bzw. Tante nach Handarbeitsbüchern fragen oder auf einem Bücherflohmarkt stöbern. Die Technik des Strickens hat sich schließlich seit anno dazumal nicht wirklich verändert.
Für den Anfang kann ich euch außerdem einen schmalen aber dafür umso reichhaltigeren Band „Stricken – So einfach geht’s“ von GU empfehlen. Darin gibt es nicht nur tolle Projekte, sondern auch eine passende App mit Strickvideos und anderen coolen Features. Am besten ihr schaut mal in die Rezension, die ich dazu geschrieben habe.
Wenn du schon stricken kannst: Wie hast du es gelernt? Wenn nicht: Haben dir meine Tipps geholfen? Ich bin schon gespannt auf deine Antwort.