Ganz ehrlich, ich kann diese nicht-Jahreszeit nicht leiden. Der Herbst geht und zurück bleibt ein trist-graues irgendwas, nass und neblig ist es noch dazu. Bäh. Angesichts dessen ist es eine gute Idee, sich mal wieder mit dem Thema Socken stricken zu beshcäftigen, wie es auch das neugierige Wollschaf in der aktuellen verstrickten Dienstagsfrage macht. Denn gerade zu dieser Jahreszeit lernt man den Wert von kuschlig warmen, perfekt sitzenden Stricksocken wieder richtig zu schätzen.
Aus dem Archiv vom 15.11.2005:
Hast Du für Dich die ultimative Socke gefunden? Und strickst Du sie immer nach dem Schema F? Das heißt – nach welcher Tabelle, mit welcher Ferse, mit welcher Spitze? Immer das gleiche oder variierst Du?
Liebes Wollschaf,
für mich habe ich tatsächlich die Super-Socke gefunden, oder zumindest einen passenden Baukasten:
Nadeln: Für mich fängt ein gelungener Socken mit der Auswahl der passenden Nadeln an. Ich benutze ein 15 cm langes Nadelspiel Cubics in 3 mm. Die 15 cm Nadeln finde ich viel angenehmer im Umgang als die 20 cm langen Modelle. Außerdem habe ich festgestellt, dass sich bei mir mit den Cubics keine Gässchen mehr am Übergang von einer Nadel zur anderen bilden.
Sockentabelle: Meistens stricke ich mit 4-fädigem Sockengarn. Daher benutze ich standartmäßig die entsprechende Sockentabelle von Regia. Die habe ich auch auf meinem Smartphone gespeichert, so kann ich auch unterwegs immer nachschauen.
Bündchen: Bei Stinos 2/2 Rippenbündchen, also zwei Maschen rechts und zwei links im Wechsel, ansonsten natürlich passend zum Muster. Hübsch ist auch ein Mäusezähnchenrand, aber natürlich längst nicht so elastisch wie das Rippenmuster.
Ferse: Ich stricke am liebsten die dreiteilige Käppchenferse. Wer jetzt denkt: Oh weia, das klingt ja schon wieder kompliziert… So schlimm ist es nicht, versprochen! Auf youtube gibt es eine Sammlung wunderbarer Videos von Elizza, die vom Maschenanschlag bis zur fertigen Socke in gut erklärten Lektionen zeigt, wie es geht.
Spitze: Am liebsten ist mir persönlich die Bandspitze. Schaut sauber aus und ich vergesse keine Abnahmen, weil sie immer an der gleichen Stelle und in der selben Art gemacht werden. Auch hierfür findet sich in der Playlist von Elizza ein passendes Video, in dem Schritt für Schritt gezeigt wird, wie es geht.
Was für ein strahlender Sommertag, ich freue mich total übr das wunderbare Wetter und den schönen blauen Himmel. Und natürlich auch über die neue verstrickte Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs, die ich jetzt gleich beantworte. Da geht es heute um unterschiedliche Ergebnisse beim Stricken trotz Verwendung des gleichen Materials und der gleichen Nadeln.
In den letzten Tagen fiel mir wieder einmal auf, dass meine Arbeiten an verschiedenen Tagen gern unterschiedlich ausfallen – bei gleichen Voraussetzungen wie gleichem Garn und gleicher Nadelstärke versteht sich.
Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum ich z. B. ungern Socken mache, also zwei möglichst gleiche Teile.
Ich denke, bei mir ist das wie mit meiner Handschrift, die auch schon mal anders als am Tag zuvor rüberkommt? Könnt Ihr das auch bei Euch beobachten? Je nachdem, wie man drauf ist?
Und wenn ja, welche Tricks gibt es gegen dieses Phänomen? Kann ja sehr unschön sein und zum Aufribbeln zwingen….
das Problem kenne ich, wenn auch in den meisten Fällen nicht so ausgeprägt. Auch wenn die glaube, die meiste Zeit über recht gleichmäßig zu stricken, sieht man kleine Unebenheitem auf größeren, glatt rechts gestrickten Stücken. Viel wird da aber zum Glück durchs Waschen von allein ausgeglichen. Ich denke, das liegt an der unterschiedlichen Fadenspannung, die mal ein wenig lockerer ist oder auch nicht. Das kann ja auch von der Wärme beeinflusst sein, z.B. wenn man bei dem aktuellen Wetter strickt und leicht schwitzt. Dann gleitet der Faden nicht so gut und ich ändere automatisch Kleinigkeiten, um trotzdem entspannt weiterstricken zu können. Ganz schlimm waren die Unterschiede in der Spannung, als ich das Champions League Finale zwischen Dortmund und Bayern angeschaut habe. vor lauter Mitfiebern und Anspannung waren da schon größere Unebenheiten im Strickstück, machte aber auch nichts, weil es anschließend in der Waschmaschine verfilzt wurde.
Bei Socken ist es mir bisher tatsächlich nur in einem Fall passiert, dass sich ein größerer Unterschied ergeben hat, den man dann auch beim Tragen unschwer hätte übersehen können. Da habe ich dann geribbelt. Aber sonst sind gerade Socken leicht zu haben, finde ich. Es gibt ja diese Technik, gleich zwei Socken auf einmal auf Rundstricknadeln zu stricken. Vielleicht ist das eine Möglichkeit für Dich, auch Spaß am Sockenstricken zu finden, denn eigentlich ist das total toll.
Und wieder ist es Dienstag. Irgendwie ging das dank des Feiertags wieder ziemlich schnell… Dann starten wir mal wieder zur verstrickten Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs:
Hast du ein „Geheimrezept“ für deine Socken – falls du Socken strickst ? Und wenn ja wie lautet es ? Es gibt ja viele Anleitungen für Socken und mindestens genauso viele verschiedene Füße, breite, schmale, hoher Spann, dicke Waden usw. Mich würde interessieren wie du den verschiedenen Anforderungen gerecht wirst!
vielen Dank für die interessante Frage. Ein Geheimrezept habe ich für Socken eigentlich nicht, aber vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass ich Socken nicht gerade in großen Massen und für die verschiedensten Füße produziere. Der einzige Knackpunkt der mir einfällt, ist die Ferse. Die muss passen, sonst ist der ganze Socken nix. Ich stricke am liebsten die ganz normale, von Mama gelernte Standartferse oder die Herzchenferse, die haben bisher allen gepasst, die ich bestrickt habe.
Habt ihr Eigenarten beim Stricken? Also, ich z.B. kann keine zwei gleichen Socken hintereinander stricken. Da fehlt mir dann immer die Motivation für den Zweiten. Wenn ich beide Socken hintereinander stricken soll, dauert das ewig. Darum stricke ich jetzt immer Singles und wechsel dann durch beim Stricken der jeweils zweiten. So brauch ich für einen Socken nur zwischen zwei und vier Tagen…
besondere Eigenarten haben sich bei mir bisher nicht eingschlichen, vielleicht auch einfach deswegen, weil ich noch nicht so lange stricke. Eines ist aber sicher: Socken muss ich immer beide hintereinander stricken, denn ich mache gerne mal kleine Änderungen oder ähnliches, von denen ich dann nichts mehr wüsste, würde ich den zweiten Socken erst nach einer Weile stricken.
Wenn Dich das Stricken von zwei einzelnen Socken nervt, warum probiserst Du dann nicht einmal diese Magic Loop Methode, mit der man ein Paar Socken gleichzeitig auf einer Rundstricknadel arbeitet und dabei auch noch ein ziemlich identisches Ergebnis erzielen soll? Zugegeben, ich habe es selbst noch nicht probiert, aber es steht devinitiv auf meiner to-do-Liste.
Mein gestricktes Erfolgserlebnis: Das Paar selbstgestrickte Socken – das zweite ist schon auf der Nadel.
Über das Sockenstricken habe ich schon die furchtbarsten Geschichten gehört, besonders über die furcht-bar-schreck-lich zu strickende Ferse. Strickdinger, eine Art Strickliesel für Socken und eine Flut Literatur über Socken mit dieser, jener oder am besten gar keiner Ferse stimmten mich nicht gerade zuversichtlicher. Eine liebe Freundin erzählte mir sogar, dass sie immer die angefangenen Stricksocken ihrer Großmutter bekäme, um Ferse und Spitze zu stricken. Keine besonders guten Aussichten fand ich – und hielt mich vom Sockenstricken erst einmal weit entfernt, denn schließlich gehört zum Sockenstricken ja nicht nur die mysteriöse Ferse, sondern auch ein Nadelspiel, von dem ich der festen Überzeugung war, dass fünf Nadeln genau drei zu viel wären.
Letzte Woche fiel mir dann das Buch „Von Null auf Socke“ aus dem Topp-Verlag in die Finger. Zusammen mit einer Anleitungs-DVD machte es mir aufs Erste einen ziemlich guten Eindruck und motivierte mich, es vielleicht doch noch mal mit den Socken zu versuchen. In meinem Wollvorrat wartete noch ein Knäuel Zwerger Opal „Antarktis“ auf seine Verwendung, was ich in Anbetracht der Temperaturen der vergangenen Tage ganz passend fand. Bewaffnet mit 2,5 er Nadeln und dem Anleitungsbuch habe ich einen Versuch gestartet, noch immer der festen Überzeugung, dass ich spätestens an der Ferse völlig ins Trudeln kommen würde.
Die schönen strahlenden Farben und die angenehme Verarbeitung der Opal-Garne hat es mir schon bei anderen Gelegenheiten angetan.
Der Start wurde mir durch das Buch sehr vereinfacht, denn Tabellen geben eine gute Übersicht darüber, wie viele Maschen jeweils mit 4- oder 6-fädigem Sockengarn angeschlagen werden müssen. Auch für die beiden Fersenarten Käppchen-und Bumerangferse sowie Band- und Sternkäppchen gibt es solche hilfreichen Tabellen.
Dem Bündchen sieht man deutlich an, dass es einige Runden dauerte, bis ich den Dreh mit dem Nadelspiel raushatte, aber nachdem alle Nadeln schließlich machten, was ich wollte, war es kein Hexenwerk mehr – auch oder gerade die Ferse nicht. Zugegebenermaßen habe ich die DVD kaum verwendet, sondern den absolut großartigen sechsteiligen Sockenstrickkurs von www.nadelspiel.com, der auf youtube zu finden ist. Hier geht es zum ersten Teil. Ich benutze die Video-Anleitungen von Elizzza schon seit Längerem und komme sehr gut damit zurecht, egal ob es um Häkel- oder Strickprojekte geht. Drei der sechs Teile widmet die Dame mit dem charmanten österreichischen Akzent allein der Ferse. Schritt für Schritt habe ich mitgestrickt und dabei auf den schwierigen Teil gewartet. Was soll ich sagen? Er kam nicht.
Die Käppchenferse
Nachdem ich die Ferse ganz ohne Probleme zu Ende gebracht hatte, wollte ich es wissen: Einige Zeit später hatte ich mit Hilfe von Strickbuch und Videoanleitung auch die Bandspitze gestrickt und meinen Freund mit einem perfekt passenden Paar Socken in wunderschönen Blautönen beschenkt. Die Kombination aus Buch und Videos hat für mich perfekt funktioniert. Wer das Paar bekommt, dass es sich jetzt auf meinen Nadeln gempütlich gemacht hat, weiß ich auch schon….
Der krönende Abschluss: Die Bandspitze
Turning round with socks
Truly terrible tales I heard about the knitting of socks, especially the heel seems to be a scare-me-away problem. There are even “Strickdinger”, a kind of oversized knitting Nancy designed for making socks as well a massive amount of books on socks advising a special type of heel each or even no heel at all. That didn’t make me feel easy about knitting socks, a friend of mine added this story: Her grandma would give her any sock she is knitting just to let her do the heel and the tip. I thought that to be a bad sign and kept away from knitting socks. Another difficult point was the use of a set of double pointed knitting needles; in Germany, five needles are common, and I’ve been sure that with a set of five there are three needless needles (sorry for this one).
Last week I came across the book „Von Null auf Socke“ (“from zero to sock”) published by Topp. There was a DVD with instructional movies and my first impression was good enough to give socks a try. In my stash of wool there was a skein of “Zwerger Opal Antarktis’”, looking at the quickly rising outside temperatures for sure the yarn of choice. I got myself a set of 2.5 mm needles, took the instruction and went to work on my first experiment in sock knitting – still absolutely convinced never to get over the heel.
Getting off is really simplified by the size tables given in the book, the give a nice overview on the number of stitches necessary for different foot sizes. There are tables for 4-thread-yarns as well as 6-thread-yarns. More tables are given for two types of heel making, the turned (flapped) heel, the Boomerang heel, and another set of tables for making the toe section. To knit the turned sock heel, a flat flap is knitted that is half the stitches of the leg section wide; this is divided into three parts and knitting continues while decreasing on the edges. Next, the gauge is formed by picking up stitches on the flat edges and continuously decreasing until the original number of stitches is reached. I’m not sure about the naming of the heels, probably someone can identify the heel by this short description and give me a comment.
Well, the cuff ribbing it shows that I needed some rounds to get used to working with five needles. After some time the needles started to behave the way they are supposed to, and the round knitting went from witchcraft to normality. Even the heel ended up to manageable with the instructions. I have to admit that I rarely used the DVD instruction but instead I used the absolutely brilliant course on sock knitting in six lessons, which I found on www.nadelspiel.com, you can find it on youtube. Here is the link to the first part. I’m using the video instruction from Elizzza for some time by now, for me they are very useful for knitting and crocheting just the same. Three parts of the socks course by the women with the charming Austrian accent are committed to the heel alone. Step-by-step I knitted along, waiting for the difficult part – but there was not difficult part in the end.
When I finished the heel without any problem occurring I got courageous: With assistance from the knitting book and a video instruction I finished the socks with a line tip. I gave this pair of perfectly fitted socks in beautiful shades of blues as a gift to my boyfriend. The combination of book plus videos worked for me flawlessly. The next pair of socks is already on the needles, and I know someone who will be the happy owner in a not too distant future.