Jetzt kann der Winter kommen

Kennt ihr das? Man geht aus dem Haus, denkt sich noch „ach, den Schirm brauch ich heute sicher nicht“, und steht kurze Zeit später da wie ein begossener Pudel. Oder aber man lässt die Sonnenbrille liegen und denkt sich nicht viel später mit zusammengekniffenen Augen „Shit… wo gehts hier denn lang?“ Für genau solche Situationen habe ich Mützen gestrickt. Bereits drei an der Zahl. Damit man sie zu Hause im Schrank vergessen kann. Vielleicht wird es auf diese Art jetzt doch mal Winter. Ich meine, man kann ja zumindest hoffen, oder?

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Die vergrößerte Version der Mütze, gestrickt in Rico Galaxy Chunky, Farbe „Komet“.

Mütze eins entstand nach dem Muster Slouchy Beanie das ich euch auch gleich verlinkt habe. Ein hübsches, feminines Muster mit schönem Lacemuster – aber keine Sorgen, die paar kleinen Löcher machen beim Tragen keinen kalten Kopf.
Kleiner Tipp für alle, die wie ich gern nach Strickschrift stricken: Hier auf ravelry gibt es die Anleitung auf Schwedisch, aber mit der passenden Strickschrift, die in der englischen Anleitung fehlt.

Verwendet habe ich Chunky Galaxy von Rico Design, eine Wolle die ich schon seit letztem Winter verstricken wollte. Die Farben und kleinen Pailetten mit dem dezenten Glitzern haben es mir sofort angetan, obwohl ich sonst wirklich nicht die Queen of Bling Bling bin. Als ich die Anleitung geshen habe, wusste ich endlich, was daraus werden sollte…. Leider kann ich hier von Version eins kein Foto zeigen, denn ich habe das gute Stück von der Nadel weg verschenkt und schon wenige Tage später war es mein weitgereistetes Strickstück ever: Die Mütze war schon aus dem Empire State Building.
Die selbe Anleitung habe ich auch für Mütze drei benutzt, allerdings habe ich das Muster vergrößert, denn Mützen mit Standartgrößen sind immer ein wenig klein für meinen Kopf.
Pro Mustersatz habe ich zwei Maschen hinzugefügt, also insgesamt 8 pro Runde. Für die erste erste Runde gesprochen heißt das: 1 Masche links, anschließend 5 (statt 4) Maschen rechts, Muster stricken wie es angegeben ist und nach den links zusammengestrickten Maschen wieder 5 statt vier rechte Maschen- also nach der ersten und vor der letzten Masche jeweils eine Masche einfügen. Für das Muster im Ganzen bedeutet das, dass zusätzlich in Reihe 11 eine Musterreihe eingefügt werden kann, die in der Strickschrift aber nicht verzeichnet ist. Ich hoffe, das war halbwegs verständlich, wenn es Fragen gibt, hinterlasst gern einen Kommentar.

Zwischendrin entstand dann auch noch eine Mütze für den Lieblingsfreund, der seine gerade nicht mehr gefunden hat. Unnötig zu erwähnen, dass sie gefühlte fünf Minuten nach dem Vernähen wieder aufgetaucht ist, aber das ist eine andere Geschichte. Die Mütze habe ich nach dem Muster Man Thing von Justyna Lorkowska gestrickt. IMG_4165

Verwendet habe ich hier „Soft“von Red Heart, 100 % Plastikschaf, aber erstaunlich gut zu stricken und angenehm im Griff. Ich muss sagen, davon war ich sehr positiv überrascht, gerade auch weil ich sonst eigentlich immer auf einen möglichst hohen Anteil an Naturfasern in meiner Wolle achte. Überhaupt lohnt es sich, mal einen näheren Blick auf die amerikanische Garnmarke zu werfen, die es erst seit Kurzem auf dem deutschen Markt gibt. Gerade die Sockenwolle des Konzerns, der wie Rowan oder Schachenmayr zu Coats gehört, kann ich empfehlen.

Ihr seht, ich war fleißig, für warme Ohren ist zumindest schon einmal gesorgt. Jetzt fehlt nur noch eines: der Winter.

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Tierisch was auf die Mütze…. & Giveaway

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Schon länger liegt auf beständig größer werdenden Stapel der Dinge, die ich Euch gerne mal auf Tee & Kekse vorstellen möchte, ein außergewöhnliches Strickbuch. Über Mützen. Och neee, werdet Ihr sagen, bitte keine Mützen mehr, es ist Frühjahr! Aber erstens kann man mit der Produktion für nächsten Winter gar nicht früh genug anfangen und zweitens kann, wer jetzt tapfer durchhält, auch was gewinnen. Gewinnen? Ja, richtig gelesen, ich verlose zwei Exemplare des Buchs „Animal Hats – Mützen für den Großstadt-Dschungel“, denn um dieses Buch geht es auch in der heutigen Besprechung. Weitere Infos gibt es dann unten…

Die Mützen, die Lydia Klös in dem reich bebilderten Buch versammelt, sind genau das Richtige gegen den Winterblues. Frosch und Koala, Maus und Wolf bringen Farbe in das graue Einerlei und sorgen dabei für einen schön warmen Kopf. Die 16 vorgestellten Modelle sind in drei Kapitel unterteilt: einfache Mützen, Mützen mit Ohrklappen und zu guter Letzt Mützen mit integriertem Schal. Zu Beginn eines jeden Kapitels wird zunächst das Grundmodell der folgenden Mützen erklärt. Übersichtlich gegliedert findet sich dann zu jedem Modell ein Infokasten, in dem nicht nur der Schwierigkeitsgrad vermerkt ist, sondern auch ein Einkaufszettel für das nötige Material. Schön ist, dass zu jedem Garn auch die Lauflänge angegeben ist, sodass man leicht ausweichen kann, wenn eine bestimmte Marke oder Qualität im Lieblingswollladen nicht erhältlich ist, aber man trotzdem gleich loslegen will.

Und loslegen möchte man tatsächlich gleich, denn das Buch aus dem Topp Verlag ist sehr schön gestaltet und die Fotos machen Lust darauf, sich gleich selbst mit Stricknadeln und Wolle zu bewaffnen. Als nettes Gimmick liegen drei „Animal Hat“-Labels dabei, die nach Lust und Laune an das fertige Strickstück genäht werden können. Erste Eindrücke, wie die fertigen Werke aussehen, bietet das Promotion-Video vom Topp-Verlag.

Trotz aller Begeisterung sind zwei Kleinigkeiten anzumerken: Für die Benutzung des Buches wäre es schöner gewesen, die Strickschriften gleich bei den Modellen unterzubringen, das hätte viel hin- und herblättern erspart. Gerade für Strickanfänger wäre es sicher nett gewesen, wenn in der „Grundanleitung Stricken“ auch wirklich zumindest kurz die Basics angeschnitten worden wären, wie es fürs Häkeln vorbildlich umgesetzt worden ist.

Insgesamt ist es aber ein rundum gelungenes Buch. Schön gestaltet und mit frischen Ideen schafft es, was eigentlich kaum denkbar ist: Es macht Lust auf die Jahreszeit, wenn die Waldohreule dann auch ausgeführt werden kann, oder das Zebra oder der Alien…..

Mach mit: Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt, Euch auch an den tierischen Modellen zu versuchen, hinterlasst mir bis Freitag, 10. Mai um 23.59 Uhr einen Kommentar unter dem Artikel. Ich möchte von Euch wissen, welches Tier Euren Animal-Hat zieren sollte, wenn Ihr die freie Wahl hättet und warum. Die beiden Gewinner werden ausgelost und bekommen dann von mir Bescheid. Also dann, viel Glück & eine inspirierende Lektüre!

Auf einen Blick: Lydia Klös, Animal-Hats. Frechverlag 2013. ISBN 9783772463303, Preis: 14,99 €
Bestellt werden kann das Buch unter anderem direkt beim Verlag.
Das Buch wurde zur Verfügung gestellt von Blogg Dein Buch. Vielen Dank dafür!