Die verstrickte Dienstagsfrage #72

Einen herrlichen, himmelblauen Dienstag haben wir heute. Super, da muss irgendwann noch ein Spaziergang oder mindestens ein Käffchen in der Sonne drin sein. Ich hoffe, Ihr habt es auch so schön. Einiges Kopfzerbrechen hat mir die aktuelle verstrickte Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs bereitet:

Welches ist Dein wichtigstes Hilfsmittel beim Stricken, abgesehen von Garn und Nadeln (und ggf. der Anleitung)?

Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Liebe Kerstin, liebes Wollschaf,

wie üblich ist es leider nicht so einfach, schließlich sind Strickprojekte etwas ziemlich individuelles, finde ich zumindest. Aber versuchen wir es mal mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner: gutem Licht. Das braucht es für alle Projekte, egal was auf den Nadeln liegt. Dann wird es aber auch schon komplizierter:

  • Wenn Anleitungen, dann bitte auch einen Textmarker und Bleistift, damit ich die gestrickten Reihen absteichen und mir Notizen machen kann.
  • Beim Sockenstricken schaue ich immer, dass neben meinen 15 cm cubics (unverzichtbar!) auch eine passende Nähnadel da ist, wenn ich die Socken schon bis zu den letzten fitzeligen 2 Maschen an der Spitze gestrickt habe, möchte ich sie unbedingt auch abketten und fertig machen.
  • Strickstücke fertig stellen ist ein gutes Stichwort, denn wenn tatsächlich eine Nadel da ist (inzwischen immer fest in meinem Utensilo), dann neige ich tatsächlich auch dazu, gleich nach der Fertigstellung die Fäden zu vernähen. Dann ist es natürlich auch kein Fehler, wenn eine Schere in der Nähe ist. Das Problem Schere (verschwindet immer, kann jemand anders brauchen….) habe ich durch ein Schweizer Taschenmesser im Miniformat gelöst, das ich am Schlüsselbund mit mir herumtrage. Nadel und Schere leisten nicht zu unterschätzende Verdienste, denn wenn ich mich nicht gleich zum Vernähen aufraffe, dann liegt das fast fertige Stück und liegt….

Ihr seht, so einfach ist es nicht. aber seit mir meine Mutter dieses großartige Utensilo genäht hat, gibt es da eigentlich keine größeren Probleme mehr….

Das Utensilo guten Schutz und viel Platz für meine Nadelspiele und -spitzen. Mit Klettband eingebaut ist ein Mäppchen im Blätterprint (Mitte) in dem ich vom Maschenmarkierer über Stift und Schere bis zum Maßband alles aufbewahren kann.

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Die verstrickte Dienstagsfrage #27

Resteverwertung ist ein spannendes Thema, da ist Kreativität gefragt, egal ob es sich um Lebensmittel oder Wolle handelt. Und genau mit dieser Frage hat sich heute auch das neugierige Wollschaf beschäftigt:

Ich lese immer wieder von Restedecken, Monstersocken und ähnlichem.
Manche Strickerinnen schaffen es anscheinend, auch den letzten Meter
Garn noch irgendwie sinnvoll zu verwerten.
Wie weit gehst Du da? Welche Mengen verarbeitest Du noch zu irgendetwas?
Ab wann (wieviel Gramm, wieviel Meter) ist ein Rest für Dich nicht mehr
verwendbar, und Du wirfst ihn ohne Reue weg?

Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage

Liebe Kerstin, liebes Wollschaf,

vielen Dank für die tolle Frage. Ehrlich gesagt, ich habe noch nie in Gramm oder Metern nachgemessen, wenn ich einen Rest Wolle in die Restetüte getan habe. Es ist mehr ein Gefühl: Wenn ich einen Rest anschaue und mir denke, dass es noch für irgendwas reichen könnte, kommt dieser Rest in die Restetüte. Wahrscheinlich werde ich nicht alle der gesammelten Reste auch irgendwann selbst benötigen, aber das macht auch nichts. Vielleicht kann der Kindergarten um die Ecke ja etwas damit anfangen oder die Kinder von Freunden?
Gar nicht über eine weitere Verwertung nachdenken tue ich bei Resten, die zum Beispiel beim Versäubern von Strickstücken anfallen und die sichtbar schon so kurz sind, dass sich für mich ein Aufheben nicht lohnt. Andererseits habe ich auch da schon eine Ausnahme gemacht und aus einem solchen Stück Maschenmarkierer improvisiert, in dem ich kurzerhand Schlaufen geknotet und diese an der passenden Stelle in ein anderes Strickstück gesteckt habe.
Im Moment sind meine Reste noch recht übersichtlich. Was sich daraus alles zaubern lässt, zeigt sich aber beispielsweise, wenn man die Projekte der Gruppe „Rest End“ auf Ravelry durchsieht. Hier gibt es schöne Ideen und Mitstrickgelegenheiten und die Ergebnisse haben teils tolle, überraschende Farbkombinationen, die man mit einen Knäuel Wolle nie erreichen könnte…

Viele Grüße & eine schöne Woche wünschen
Tee & Kekse

Bildnachweis: iandoh via flickr

schmucke Stücke – Maschenmarkierer selbst gebastelt

Stricken macht Spaß und mit dem richtigen Zubehör geht es gleich noch viel besser. Deswegen möchte ich Euch heute meine neuen Maschenmarkierer vorstellen, die mir dabei helfen, dass ich mich bei Stricken der schicken Lace-Tücher nicht immer verzähle.
Zuerst hatte ich diese Maschenmarkierer aus Plastik zum Einhängen, die es im Handarbeitsladen zu kaufen gibt. Spaß haben die allerdings keinen gemacht, denn sie sind mir regelmäßig aus dem Gestrick gepurzelt – ganz egal, wie ich sie eingehängt habe.
Vor Kurzem habe ich beschlossen, mir selbst ein paar schmucke Stücke zu basteln. Gesagt, getan – in meinem Perlenfundus habe ich alle nötigen Zutaten gefunden. Weil es so schnell ging und viel Spaß gemacht hat, habe ich Euch hier eine Anleitung zusammengestellt:

Zutaten:
•    Schmuckdraht (mit Kunststoff ummantelter Draht, lässt sich später beim Stricken wunderbar weiterschieben)
•    Hübsche Perlen in verschiedenen Größen (nicht zu schwer)
•    Quetschperlen in der Farbe des Drahts
Werkzeug und Hilfsmittel:
•    Seitenschneider
•    Spitzzange oder Crimpzange
•    Zwei Stricknadeln oder Rundstricknadel Nr. 5 als Schablone für die Öse

Die gute Nachricht lautet: Am Anfang dieses Projekts darf erst einmal gespielt werden: Farben, Formen, Größen und Materialien, wie sollen die Perlen an den Maschenmarkierern aussehen? Wenn diese Frage geklärt ist, steht einem Prototypen nichts im Weg. Damit die Maschenmarkierer später über verschiedene Nadelgrößen passen, habe ich zwei Nadeln in Größe 5 als Vorlage genommen und mit einem Haushaltsgummi zusammengebunden, damit sie nicht verrutschen. Werden kleinere oder größere Markierer benötigt, kann hier natürlich mit der Größe gespielt werden.
Los geht’s: Ein Stück Draht abmessen, das um die beiden Nadeln passt, alle Perlen fasst und dann noch ein kleines Stück Zugabe, die wird hinterher abgezwickt. Den so abgemessenen Draht mit dem Seitenschneider abzwicken, die beiden losen Enden um die vorbereitete Stricknadel legen, eine Schlaufe formen und eine Quetschperle über beide Enden schieben. Die Quetschperle bis dicht unter die Stricknadeln schieben und mit der Spitzzange festdrücken. Dabei darauf achten, dass die losen Enden gleich lang bleiben und nicht verrutschen.
Jetzt kann die Stricknadel beiseitegelegt werden und die Perlen über die beiden losen Enden gezogen werden. Als Letztes wird wieder eine Quetschperle aufgefädelt und mit der Zange festgedrückt. Schließt man die Quetschperle mit einer Spitzzange, ist sie hinterher flach. Inzwischen gibt es auch sogenannte Crimpzangen. Damit wird die Quetschperle zuerst ebenfalls zugedrückt, lässt sich danach durch kleinere Vertiefungen in der Zange aber wieder in eine runde Form bringen. An der Funktionalität ändert dies aber nichts, lediglich an der Optik.
Jetzt ist es eigentlich schon geschafft: Nur noch den Draht knapp unterhalb der Quetschperle abzwicken und schon ist der erste Maschenmarkierer fertig …

 

Weil mir die Frage gestellt wurde: „Die kann man ja gar nicht abmachen. Willst Du die einstricken?!“ noch ein paar kurze Worte zur Handhabung. Nein, ich habe sie nicht eingestrickt, hatte ich auch nie vor. Will man beispielsweise einen Rapport bei einem Lace-Tuch beginnen und Anfänge und Enden markieren, hängt man den Maschenmarkierer hinter die letzte bereits gestrickte Masche auf die rechte Nadel. So geht man auch nach der letzten Masche des Rapports vor. In der Rückreihe können die Maschenmarkierer bequem mit der Nadelspitze auf die jeweils andere Nadel gehoben werden und wandern so mit durch das Strickstück. Ganz ohne Einstricken, Ehrenwort.

Die Maschenmarkierer sind natürlich nicht nur auf den eigenen Nadeln sehr nützlich, sondern auch ein tolles Geschenk für Mitstrickerinnen. Vielleicht kennt ihr jemand, der liebend gern Kaffee trinkt? Dann probiert es doch mal mit diesen überaus witzigen Mokka-Markierern.

Viel Spaß beim Nacharbeiten!

P.S.: Natürlich würde ich mich sehr freuen, Fotos von Euren fertigen Projekten zu sehen. Also: Basteln und dann gerne schicken oder in der Facebook-Gruppe von Tee & Kekse posten.