Cosy Krimi mit Fernwehgarantie: Halbe Miete von Nadja Quint

Halbe Miete Nadja Quint Krimi RügenJuchu, Wochenende! Der perfekte Zeitpunkt, um mal wieder in der Sonne zu sitzen (wahlweise geht natürlich auch die Couch) zu sitzen und zu lesen. Deshalb möchte ich euch mit dem Cosy Krimi Halbe Miete: Ein Fall für Lilo Gondorf von Nadja Quint eine sommerleichte Lektüre vorstellen…

Ex-Polizistin Lilo Gondorf vermietet in Groß Zicker Ferienbungalows und das mit großem Erfolg. Schließlich kann sie seit Jahren die Höchstwertung Fünf Seesterne, verliehen von der Kurverwaltung Rügen halten. Doch dann wird Lilos Gast Werner Koch, ein pensionierter Notar, bei einer Wanderung um den Bodden entführt. Die einzige Zeugin: seine blinde Ehefrau. Das macht Lilo ganz schön zu schaffen und weckt in ihr die Sehnsucht nach dem alten Beruf. Und da die Polizei, unter anderem Lilos Tochter Verena von der Kripo Stralsund, auf der Stelle tritt, muss Lilo wohl oder übel selbst ermitteln. Gemeinsam mit ihrem Nachbarn Oskar kommt sie dem entführten Notar auf die Spur und einem handfesten Verbrechen…

… soviel zum Klappentext. Der hat schon beim Überfliegen richtig neugierig gemacht: Wie würde es gelingen, das Verschwinden des Notars aufzuklären, nur mit Hilfe einer blinden Zeugin? Was das Buch als leichte Sommerlektüre auszeichnet, sind die durch und durch gelungenen Beschreibungen von Rügen. Mir wehte beim Lesen gleich eine frische Prise Seeluft und mich hat wirklich das Fernweh gepackt: ab auf die Insel!

Reizvolle Charaktere, leichtes Lesevergnügen

Abgerundet wird der „Wohlfühlkrimi“ durch reizvolle Charaktere, die teils ein wenig verschroben daherkommen, aber immer wieder für die ein oder andere Überraschung gut sind. Wenn sich Lilo und ihr charmanter Nachbar Oskar gemeinsam auf den Weg machen, um den seltsamen Vorkommnissen auf den Grund zu gehen, hat das etwas von Miss Marple auf Norddeutsch. „Halbe Miete“ steht als Krimi in den Buchläden, aber drastische Szenen müssen auch zart beseitete Leser nicht fürchten. So Gemächlich wie kleine Osteseewellen an einem Sommertag kommt die Handlung in Schwung, bis sie dann im letzten Drittel deutlich anzieht. Des Rätsels Lösung ist clever konstruiert, nicht auf den ersten Blick erkennbar und wartet auch noch mit dem ein oder anderen gelungenen Twist auf.

Fazit

Ebenso unterhatsame wie unaufgeregte Lektüre für den Urlaub oder einen lauen Sommerabend auf dem Balkon. Persönlich hätte ich mir von Anfang an etwas mehr Tempo in der Handlung gewünscht. Die vorgestellten Charaktere bieten einiges an Potential, hier ist für den nächsten Fall noch Luft nach oben!

Auf einen Blick:

Halbe Miete: Ein Fall für Lilo Gondorf btb Verlag 2015

ISBN: 978-3442749188

Preis: 8,99 Euro

Liebe Tee & Kekse Leser, jetzt seid ihr gefragt: Ich bin am Überlegen, eine neue Kategorie mit regelmäßigen Buchvorstellungen einzuführen. Habt ihr Lust darauf, mehr über meine Buchtipps zu lesen? Ich bin gespannt auf eure Meinung. Hinterlasst einfach einen Kommentar unter diesem Post…

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„Hab ich selbst gemacht – 365, Tage, 2 Hände, 66 Projekte“ von Susanne Klingner

Lust auf einen neuen Buchtipp? Heute stelle ich Euch „Hab ich selbst gemacht – 365, Tage, 2 Hände, 66 Projekte“ von Susanne Klingner vor. In der kürzlich erschienenen, neu gestalteten Ausgabe backt, näht, strickt, gärtnert und hämmert sich Journalistin Susanne Klingner durch Ihr persönliches Selbermach-Jahr. Als Leser kann man ihr über die Schulter, und sich selbst den ein oder anderen Trick abschauen. Susanne Klingner Hab ich selbst gemacht

So liest sich das Ganze auf dem Klappentext und hier könnt Ihr mal reinlesen:

Das Selbermachen ist längst zum Megatrend geworden – und es sieht ganz anders aus als früher.

Baumärkte drehen die verrücktesten Werbespots, statt in den Schrebergarten geht’s zum urban gardening, Kreativ-Zeitschriften sprießen aus dem Boden – und die schönsten Klamotten kauft keiner mehr in schicken Boutiquen, sondern kreiert sie mit den besten Freundinnen in hippen Szeneläden beim abendlichen Nähkurs. Was hat es auf sich mit diesem Trend? Warum wird im ganzen Land wieder mit Hingabe gehämmert, gegärtnert, gehäkelt und gebrutzelt?
Die Journalistin Susanne Klingner startet den Selbstversuch: Frühling, Sommer, Herbst und Winter im Rausch des Selbermachens. Unter größtem Einsatz und mit brennender Leidenschaft bleibt nichts unversucht: vom Käse bis zum Stollen, vom Kleinen Schwarzen bis zu den Schuhen, von der Seife bis zur Zahnpasta.

Mehr Raum für Kreativität

Zunächst muss ich eine Warnung vorausschicken: Wer jetzt eine Jahresration Rezepte, Anleitungen und Selbermach-Tipps erwartet, wird das Buch schnell wieder aus der Hand legen. Aber Stopp… Es gibt gute Gründe, das nicht zu tun. Es finden sich vereinzelt Rezepte oder Anleitungen, aber im Grunde etwas viel Wertvolleres: Die Lust, einfach anzufangen, etwas Neues zu versuchen und einfach mal mutig zu sein, statt sklavisch Anleitungen abzuarbeiten.

Einfach mal nachschlagen

In dem tagebuchartig angelegten Taschenbuch erzählt die Autorin locker und amüsant von ihren Erfolgen und verschrammten Händen während des Jahres, in dem sie versuchte, viele Gegenstände des täglichen Lebens selbst herzustellen. Ihre persönlichen Regeln dabei: 1.) Meinen Lebensstandard will ich beibehalten. 2.) Dinge, die ich selber machen kann, kaufe ich nicht, sondern mache sie auch selber. 3.) Was einfach geht, mache ich grundsätzlich und das ganze Jahr über. 4.) Was schwieriger ist, probiere ich und lasse mir eventuell helfen. 5.)Nur was mich wirklich unglücklich macht, darf ich sein lassen.

Der chronologische Aufbau und die kurzen, knackigen Überschriften machen eine Orientierung innerhalb der umfangreichen Ideensammlung einfach. Die Anordnung nach Jahreszeiten erleichtert es zudem, den Band einfach mal zur Hand zu nehmen und sich zu einem saisonalen Projekt inspirieren zu lassen. Sehr benutzerfreundlich ist zudem die umfangreiche Sammlung an Literatur, Websites oder Magazinen zu den verschiedenen Projekten.

Schöner scheitern

Anders als es in vielen ultra-perfekten Hochglanz-Blogs oder Kreativ-Büchern der Fall ist, zeichnet Susanne Klingner ein realistisches Bild des Selbermachens, inklusive der Pannen, die einfach unweigerlich dazugehören, und lässt es auch an einer guten Portion Selbstironie nicht fehlen: „Wir haben einige Brote – also, eher viele – gegessen, die besser als Türstopper zur Welt gekommen wären.“ (S. 74) Sie zeigt aber auch, dass das kein Grund ist, sich entmutigen zu lassen, sondern wie mögliche Lösungsstrategien aussehen könnten. Denn schließlich gibt es zu unglaublich vielen Themen Kurse oder Sachbücher und dann sind da ja auch noch „der Mann“ aka Lebensgefährte, die beste Freundin sowie Mutter und Schwiegermutter, die Susanne Klingners Projekte mit guten Tipps ebenso begleiten wie mit kritischen Einwürfen…

Fazit

So war dieses Buch für mich auch keine Lektüre, die ich in einem Rutsch gelesen hätte, obwohl der Schreibstil so frisch und unterhaltsam ist, dass das sicher kein Problem gewesen wäre. Statt dessen färbte die Begeisterung der Autorin für neue Projekte und Ideen direkt auf mich ab. So musste ich die Lektüre immer wieder dringend zur Seite legen, an einem meiner Projekte weiterstricken, neue Ideen notieren oder das „Kein Knet Brot“ oder „No kneat Brot“ backen.

Selten hat es ein Buch geschafft, so viel kreative Energie freizusetzen und mich zum Selbermachen zu animieren. Neben den vielen schönen Impulsen zum Selbermachen leistet „Hab ich selbst gemacht“ noch einen weiteren wichtigen Beitrag. Es gibt Denkanstöße, sich zu überlegen, warum man Dinge selbst macht und was man sinnvoller Weise selbst machen kann bevor die eigenen Grenzen – und die der Mitmenschen erreicht sind.

Auf einen Blick:

Susanne Klingner: „Hab ich selbst gemacht – 365, Tage, 2 Hände, 66 Projekte“
KiWi Verlag 2015
ISBN: 978-3-462-04285-6
Preis: 8,99 Euro (D)/ 9,30 Euro (A)
Copyright Abbildung: Kiepenheuer & Witsch
Habt Ihr das Buch auch schon gelesen und vielleicht schon mal was daraus ausprobiert?

Socken stricken, Thriller & Obstshake

Heute ist ein richtig schöner Sonnentag – Grund genug, es sich mit Strickzeug, einem guten Buch und einem leckeren Obst- oder Fruchtshake auf dem Balkon gemütlich zu machen. Dementsprechend gibt es heute auch gleich drei Tipps für Euch…

socken stricken anleitung kostenlos

Mir ist eingefallen, dass ich für einen demnächst anstehenden Geburtstag noch ein Paar Socken benötige. Weil ich mal wieder Lust auf ein neues Muster hatte, habe ich bei ravelry geschaut – und wie üblich das Richtige gefunden. Angestrickt habe ich also die Socken „Charade“ von Sandra Park. Ein echtes Mindless-Projekt, das flink von den Nadeln geht, weil das Muster total einfach zu merken und schnell zu stricken ist. Hier findet Ihr den Link zur kostenlosen Anleitung.

cotton stretch wolle rödel

Verwendet habe ich dafür die „Cotton Stretch“ von Wolle Rödel. Ich muss sagen, ich bin ein bisschen zwiegespalten, was das Garn angeht. Es hat eine schöne Farbe und mit dem hohen Baumwollanteil ist es trotz der warmen Temperaturen eine Freude, Socken zu stricken. Sicher werden sie sich auch in der warmen Jahreszeit gut tragen lassen. Allerdings fusselt die Wolle – oder richtiger das Garn, denn die Cotton Stretch ist 100 % Wollfrei, schon beim Verstricken. Ich hoffe, dass sich das beim Waschen gibt. Hat jemand von Euch schon Erfahrungen damit gemacht?

obstshake rezept kostenlosPassend zu dem schönen Sonnenwetter habe ich mir einen strahlend gelben Obstshake oder Smoothie gemacht, wie die Getränke jetzt ja auch ganz gern heißen. Weil ich ihn super lecker fand, kommt hier das Rezept für Euch. Ihr benötigt:

1 reife Banane

1/2 Mango

evtl. 1/2 Apel

Orangensaft

Mineralwasser

einige Eiswürfel nach Belieben

Banane und Mango in Stücke schneiden und in einen Mixbecher geben. Ich habe zusätzlich einen halben Apfel kleingeschnitten und dazugegeben. Dieser wird allerdings nicht cremig wie die anderen Zutaten, sondern bleibt ein wenig Stückig. Einfach ausprobieren, ob Es Euch schmeckt. Die Zutaten mit Orangensaft aufgießen, bis sie bedeckt sind und mit dem Stabmixer cremig pürieren. Mit Mineralwasser auffüllen, bis es die richtige Süße für Euch hat. Mit einem Löffel nochmals verrühren und nach Belieben einige Eiswürfel dazugeben.

phil rickman sündenflutWährend ich so meinen Shake trank, fiel mein Blick auf Buch und Strickzeug. Auf dem Foto kommt es nicht so gut raus, aber Strickzeug und Buch haben tatsächlich ganz ähnliche Türkis-Töne. Ich habe ja schon Leute gesehen, deren Nagellack 100 % zum aktuellen Strickprojekt gepasst hat, aber die passende Lektüre zur Wolle? Das fand ich schon witzig. Aber wenn wir schon dabei sind, kann ich auch noch ein paar Worte zu dem Buch und der Serie verlieren, aus der es stammt.

„Sündenflut“ ist der inzwischen 10. Band aus der Mystery-Serie um die anglikanische Pfarrerin und „Beauftragte für spirituelle Grenzfragen“ Merrily Watkins. Der englische Autor und Radiomoderator Phil Rickman versteht es wie kein Zweiter, Thriller mit dem gewissen Etwas zu schreiben. Meisterlich schafft er Stimmungen, so dass man meint, die kühle Athmosphäre eines Regentags in der englischen Provinz oder das Hallen von Schritten auf dem Boden einer Kirche wirklich zu spüren oder zu hören. Regelmäßig schafft er es, die Grenzen der realen Welt auf eine Art zu verwischen, dass einem angebliche oder tatsächliche Geistererscheinungen oder andere Phänomene plötzlich gar nicht mehr so unwahrscheinlich vorkommen. Seine Hauptfigur Merrily Watkins hat deshalb als alleinerziehende Mutter nicht nur mit möglicherweise übernatürlichen Phänomenen und der hohen Heizrechnung für das historische Pfarrhaus zu kämpfen, sondern auch mit ihrer Tochter, die das Heidentum weitaus anziehender findet als die Lehren, die sie vertritt….
Ich habe das Buch noch nicht zu Ende gelesen und kann daher noch kein abschließendes Urteil abgeben, die Serie an sich möchte ich Euch auf jeden Fall wärmstens empfehlen. Damit Ihr eine kleine Ahnung habt, worum es geht, kommt hier der Klappentext:

„Dezember in Herefordshire, die Flüsse steigen, bald wird der kleine Ort Ledwardine eine Insel sein. Der Strom ist schon ausgefallen. Sicher fühlt sich nur der vor einer Fatwa hierher geflohene bekannte Religionskritiker. Derweil entbrennt Streit um eine archäologische Grabung, die manchen gar nicht passt: militanten Christen, den Grundstücksbesitzern und auch der jungen Frau des Atheisten. Mehr als den Medienzirkus um das urzeitliche Heiligtum fürchtet sie aber etwas anderes. Etwas, das nach einem Exorzisten verlangt. Doch in Ledwardine ist nicht nur der Teufel los, sondern auch ein Mörder.“

 

Ich hoffe, Ihr konntet hier die eine oder andere Anregung mitnehmen. Was lest, trinkt oder strickt Ihr denn gerade gerne? Ich würde mich sehr über Kommentare freuen!