Mützen, Neon, Sticken – Rückblick auf die h+h cologne 2013

Auf der h+h infomieren sich Händler aus der ganzen Welt über Handarbeitstrends. Wonach diese Herren wohl fregen?
Auf der h+h infomieren sich Händler aus der ganzen Welt über Handarbeitstrends. Wonach diese Herren wohl fregen?

Handarbeitstrends, soweit das Auge reicht. Wollberge, Knöpfe, bunte Stoffe und alles rund ums Stricken, Häkeln, Nähen, Sticken. Was klingt wie ein Schlaraffenland für Kreative, ist die internationale Messe h + h in Köln. Ich bin unterwegs in geheimer Mission, auf der Suche nach Neuigkeiten und Trends, denn gemeinsam mit neun anderen Bloggern wurde ich vom Stuttgarter Frechverlag als „Trend-Spion“ ausgewählt. Wäre ich nicht mit der Lizenz zum Schlendern und Stöbern ausgestattet, dürfte ich gar nicht hier sein, denn die Messe richtet sich ausschließlich an Fachbesucher.

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Ab zum Stand vom Frechverlag. Einige der anderen Blogger sind auch schon da,

Der Gang über die Messe mit mehr als 340 Ausstellern aus 34 Nationen beginnt einem freundlichen Empfang am Stand des Verlags. Interessante Gespräche mit den Mitarbeitern und anderen Bloggern entsehen da wie von selbst. Danach geht es mit einer Tasche schöner Geschenke und einer schicken Urkunde für die Trendspione in Richtung der farbenfrohen Messestände.

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Seit meinem Besuch am myboshi Messestand habe ich ein neues Haustier. Mir wurde gesagt, es frisst am liebsten grüne Wolle. Schick, oder?

Ein Trend fällt gleich ins Auge: Seit die Jungs von myboshi mit ihren Häkelmützen für Furore gesorgt haben, springen immer mehr Hersteller auf diesen Zug auf. Beim „Original“ ist man darauf sogar stolz. „Wir haben den Handarbeitsmarkt revolutioniert und auch weiter den Anspruch, Innovationsreiter zu sein“, sagt Firmengründer Thomas Jaenisch. Dafür lassen sich der sympathische Franke und sein Team eine Menge einfallen. Mit „drinnen und draußen“ erscheint im September ihr drittes Buch, in dem neben Mützen für alle Lebenslagen auch jede Menge Accessoires für Zuhause vorgestellt werden. Besonders wichtig sind Jaenisch bei der Entwicklung neuer Modelle die Farben. Woher er seine Inspiration nimmt? „Das ist eine Mischung aus Umschauen, eigenem Farbgefühl und Fashionshows“, verrät er.

Weil Farben bei allen Kreativen immer ein großes Thema sind, schaue ich mich an den Messeständen der großen Garnhersteller um. Die gute Nachricht, die wir am Ende dieses langen grauen Winters alle brauchen können: Der nächste Winter wird BUNT. Bei Lang Yarns wird die Palette aus knalligem Rot, Pastell, Nude und Petroltönen ergänzt von traumhaft schönen Farbverläufen und natürlich Neon, denn ohne die grellbunten Farben geht auch im kommenden Winter wenig. Die Qualitäten sind im Winter 2013/14 größtenteils wieder mitteldick und mit Nadelstärken zwischen 6 und 10 zu verstricken. Garne, dick wie Gartenschläuche, haben dagegen ausgedient. Ergänzt wird das Angebot durch Effektgarne im Fell-Look oder mit bunten Farbeinschlüssen.

Bei Coats (Schachenmayr, Regia, Rowan) bietet sich ein ähnliches Bild. Bunte Garne in leuchtenden Farben machen schon jetzt Lust auf die neue Wintermode. Zum Thema Neon hat man sich hier etwas Besonderes einfallen lassen. In das Garn „Lumio“ (Schachenmayr) wurde ein stark reflektierender Faden eingearbeitet. Gerade in der dunklen Jahreszeit bringt die Wolle ihrem Träger so nicht nur modische, sondern auch sicherheitstechnische Vorteile, denn die Reflektion sorgt für bessere Sichtbarkeit.

Und sonst? Wem es zu kompliziert ist, aus dem breiten Angebot das richtige Garn und die passende Anleitung zu wählen, kann auf eines der vielen fertigen Handarbeits-Kits zurückgreifen, die gerade sehr in Mode sind.

Neben den bekannten und beliebten Handarbeiten versuchen immer mehr Hersteller, Sticken als neuen Trend in Anschlag zu bringen. Poppige junge Designs und das unvermeidliche Neon sollen das angestaubte Image aufpolieren und für junge Kundschaft sorgen. Ob Sticken jetzt das neue Stricken wird, muss sich allerdings erst noch zeigen.

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Spinnen und stricken

Im letzten Post habe ich erzählt, dass ich gerade die ersten Spinnversuche unternehme und am überlegen bin, was aus der neuen Wolle entstehen soll. Letzte Woche erschien dann die neue Ausgabe von „The Knitter“ und beim ersten Durchblättern des Heftes wusste ich, was in der nächsten Zeit auf meinen Nadeln zu finden sein wird….

Das neue Heft beinhaltet nicht nur schöne Anleitungen wie das Lace-Tuch auf dem Titel, sondern auch wieder spannende News zum Thema Stricken, eine Reportage über eine Strickreise nach Norwegen und ein Interview mit dem Designer Kaffee Fesset. Besonders witzig fand ich jedoch, dass ausgerechnet in dieser Ausgabe auch ein Workshop zum Thema Spinen am Spinnrad enthalten ist. Bei den Anleitungen hat mich besonders eine Baskenmütze angsprochen, die aus der Wolle „Donegal“ von Lang Yarns gestrickt ist. Besonderes Kennzeichen dieser, aus Irland stammenden Tweedwolle, ist die unterschiedliche Dicke des Garns. „Aufgrund der traditionellen Produktionsweise können Schwankungen in der Lauflänge und Reisskraft auftreten“, heißt es in der Produktbeschreibung des Herstellers. Ich schaute also vom Modell zu meiner, in Dicke und Reißfestigkeit durchaus schwankenden Wolle, und dachte mir dass diese Beschreibung meine ersten Spinnversuche ziemlich gut beschreibt.

Weil mir das Modell mit dem Fischgrätmuster gleich gut gefallen hat, war es schnell, beschlossene Sache, was aus dem Garn werden sollte. Weil die Wolle ganz im Gegensatz zu „Dongeal“ aber vollkommen überdreht war, habe ich sie einfach nochmals gegen die Spinnrichtung aufs Rad laufen lassen, dann aber nicht verzwirnt, sondern einfach gewaschen und gespannt. Gespannt war dann nicht nur die Wolle, sondern auch ich, denn ich konnte es kaum erwarten, sie anzustricken.

Hier sind also Original und Anstrick. Ich hätte nie gedacht, dass ich die erste selbst gesponnene Wolle auch wirklich zu etwas verarbeiten könnte, aber dieses Strickmuster wird wunderbar dicht und verzeiht einiges, was die unterschiedliche Dicke der Wolle angeht. Jetzt bin ich mal gespannt, ob die Wolle auch reichen wird. Hoffentlich kann ich noch etwas Vlies nachkaufen, wenn sie nicht ausreicht…

 

Viele Grüße aus Koblenz….

Liebe Leser von Tee & Kekse,

herzliche Grüße aus Koblenz. Das Hotel ist klasse, das Wetter echt irisch. Mit der Seilbahn über den Rhein zur Feste Ehrenbreitstein schweben und von dort den tollen Ausblick genießen – großartig … Überhaupt ist Koblenz eine sehr hübsche Stadt, die auf jeden Fall einen Besuch lohnt 🙂 Was Euch aber sicher viel mehr interessiert als Wetter und Hotel, ist die Frage, wo es denn hier Wolle gibt.
Da hab ich was für Euch: Eigentlich ist „das i-Tüpfelchen“ ja ein Patchwork-Laden gegenüber der Liebfrauenkirche,trotzdem haben sie dort ein kleines, aber sehr gut sortiertes Wollangebot: In die Regale kuschlen sich Garne von Rowan, Manos del Uruguay, Lang Yarns und Regia. Dazu ein hochwertiges Angebot an Stricknadeln von addi. In ein paar Tagen, so sagte mir die Verkäuferin, gibt es einen neuen Online-Shop, in dem man dann rund 300 Artikel bestellen kann. Natürlich gibt es noch den Wolle Rödel (Löhrstraße 64) und das Wollparadies (St.-Josef-Str. 17), aber für letzteres fehlt mir einfach die Zeit, hier gibt es noch so viel anzuschauen….

Herzliche Grüße

Tee & Kekse

 

I visited the very nice town of Coblenz (Germany) and had a wonderful time there. The hotel was great but the weather a little rainy. No matter, Coblenz is worth a visit. I visited a nice store there, called „das i-tüpfelchen“. It’s a patchwork store but they have anice selection of wool of Rowan, Manos del Uruguay, Lang Yarns and Regia. In addition they sell a high-class choice of knitting needles from the german company addi. In a few days they will open a new online-store. The „i-tüpfelchen“ is not the only wool store in Coblenz. There’s a Wolle Rödel (Löhrstraße 64) and the Wollparadies (St.-Josef-Str. 17).

Wärmende Wolle-Wellen – Wavy Baktus

Collage Wellenbaktus

Das Thermometer schein im zweistelligen Minusbereich festgefroren zu sein, da kann an diesem wunderschönen Montag Morgen auch nicht der glasklare blaue Himmel oder der Sonnenschein hinwegtäuschen. Da kam mir das gestrige, allmonatlichen Ravelry-Treffen gerade recht, denn dort hatte ich zum Glück ausreichend Zeit, um endlich das neue kuschlig warme Dreieckstuch fertig zu stricken, das ich schon seit einer Weile am Wickel beziehungsweise auf der Nadel hatte. Darf ich vorstellen…. Mein Wellenbaktus oder auch Wavy Baktus.

Anleitung: Dieses absolut anfängergeeignete Stück von Frollein Rosenresli gibt es hier bei Ravelry.

Wolle: Ein Knäuel (100 g) Tosca Light von Lang Yarns. Die Farben hatten es mir schon angetan, als ich das Knäuel im Wollladen liegen sah. Gedeckte Töne von Türkis über Bordeaux und wieder zurück sind genau mein Fall. Damit für das Tuch nicht mehr als dieses eine Knäuel verbraucht wird, empfiehlt es sich, das Knäuel immer wieder zu wiegen, um nach der Hälfte mit den Abnahmen zu beginnen.

Nadeln: Gestrickt habe ich mit Nadeln der Stärke 3,5 und habe damit ein sehr schönes und gleichmäßiges Ergebnis erzielt.

Maße: An der breitesten Stelle misst das Tuch 28,5 cm. In enge Wellen gelegt hat es eine Breite von 103 cm.

Ich kann es kaum erwarten, mir das gute Stück um den Hals zu schlingen, aber bis es soweit ist, bekommt das Tuch noch ein Wellnesbad mit einem Tröpfchen Wollwaschmittel. Danach darf es auf einem Handtuch, in enge Wellen gelegt, trocknen und hält künftig seine Wellenform hoffentlich noch ein wenig besser.

Here you find my version of the „wavy baktus“. It sounds like a dissease, but it’s a great pattern, even for knitting newbies like me.

Pattern: You find the english and dutch pattern here on ravelry.

Wool: I used a skein of Lang Yarns‘ Tosca Light. It’s helpful to weigh the skein from time to time and start decreasing when half of the skein is left.

Needles: Circular needles 4

Before wearing it’s helpful to wash the wavy baktus carefully, using just a little wool detergent. Afterwards the baktus is allowed to dry on a towel while shaped into small waves – hoping that it will keep it’s wavy shape a bit better in future.