Buchvorstellung: Drachenschals effektvoll gehäkelt

drachenschals effektvoll häkeln coverSchuppige Drachenschwänze und weiche Wolle. Wie bitte soll das zusammenpassen? Des Rätsels Lösung: Der Drachenschwanz ist ein Tuch, das mit seinen runden Formen und den zackigen Kanten ein wenig an das besagte Körperteil des feuer speienden Fabelwesens erinnern soll. In „Drachenschals effektvoll gehäkelt“ von Veronika Hug und Sabine Schidelko aus dem OZ Verlag finden sind gleich 18 Varianten davon versammelt – und ich muss sagen: effektvoll trifft die Sache ziemlich gut, auch ganz ohne Feuer spucken. Und so liest sich das Ganze im Klappentext:

Bühne frei für 18 außergewöhnliche Tücher. Mit den effektvollen Zacken, die an einen Drachenrücken erinnern, stehlen sie so manchem gewöhnlichen Dreieckstuch die Show. Um den Hals geschlungen zeigen sie tolle Wirkung und sind dabei absolute Alleskönner. Ihre raffiniert einfache Konstruktion und die klaren Anleitungen machen das Nacharbeiten der Tücher zum Kinderspiel.

Auf in den Kampf mit dem Drachen

Um sich dem Thema erst einmal anzunähern, findet sich am Anfang des 64 Seiten starken Softcovers ein Workshop. So mit einer grundlegenden Anleitung ausgerüstet, fällt auch die Umsetzung eigener Ideen nicht schwer. Dann kann es auch gleich losgehen: sonnig leichte Schals und winterlich warme Modelle wechslen sich hier ab. Auch in Sachen Stil haben die Autorinnen sich einiges ausgedacht. Das passende Tuch zur Jeans findet sich hier ebenso wie etwas für festliche Anlässe oder kalte Herbstabende.

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Gehört in jeden Koffer: Das Modell „Weltreise“

Alles im Blick?

Zu jedem Modell gehört eine Häkelschrift. Im einleitenden Workshop werden Grundlagen im Umgang damit erklärt. Wer nicht sowieso schon firm im Umgang mit Häkelschriften ist, sollte diesen Teil keinesfalls überblättern, denn ohne geht hier gar nichts. Im Begleittext werden üblicherweise Hinweise zum Beginn und zu den Besonderheiten des jeweiligen Tuchs gegeben, das Muster selbst ist der jeweiligen Grafik zu entnehmen. Hier ist auch der Platz für den einzigen Verbesserungsvorschlag: Ich würde mir der Übersichtlichkeit halber größere Häkelschriften wünschen. Natürlich ist die gewählte Variante mit zusätzlichen kleinen Modellbildern optisch sehr ansprechend, aber leider nur bedingt praktisch. Persönlich hätte ich es schöner gefunden, wenn die benötigten Zeichen der Häkelschrift konsequent bei jedem Modell erklärt worden wären, so hat man alles auf einen Blick und erspart sich lästiges Blättern.

Oh, what a wool…

Wirklich positiv ist mir die Auswahl der Garne aufgefallen, weil mit 100 Farbspiele, Schoppel Wolle oder Pro Lana auch mal andere Marken zum Zug kommen, als die üblichen Verdächtigen. Überhaupt finde ich die Abstimmung der Garne und Modelle aufeinander sehr gelungen. Bei jedem Modell stehen neben Marke und Name auch Zusammensetzung sowie Lauflänge, was die Auswahl einer Alternative im Laden oder im eigenen Stash deutlich vereinfacht. Durchschnittlich werden 250 bis 300 Gramm pro Modell werden benötigt, die Bandbreite reicht dabei von klassischem Baumwollgarn über reine Schurwolle bis zu edlem Mohairgarn – auch hier: Für jeden Geschmack findet sich etwas Passendes.

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Sicher auch bald ein Teil meiner Garderobe: Das Modell „Atlantik“

Fazit

„Drachenschals effektvoll gehäkelt“ ist ein Handarbeitsbuch, das mich auf den ersten Blick angesprochen hat. Die Modelle machen durch die Bank einen tragbaren Eindruck und ich persönlich habe mir gleich mehrere angemerkt, die ich gerne mal häkeln möchte. Auf mit Blick auf den nahenden Sommer könnte das Modell „Atlantik“ im Marine-Look den Anfang machen. Für mich auf jeden Fall eine Entdeckung, die ich gerne mit Euch teilen möchte und die jede Menge Häkelspaß verspricht.

Auf einen Blick

Veronika Hug und Sabine Schidelko: Drachenschals effektvoll gehäkelt

Christophorus-Verlag 2015

ISBN: 978-3-8410-6361-8

Preis: 9,99 Euro (D)/ 10,30 Euro (A)

Copyright für alle Bilder: Christopherus Verlag

Kennt Ihr das Buch und habt vielleicht schon etwas daraus gehäkelt? Gefallen Euch die Modelle? Ich bin gespannt auf Eure Meinung!

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Die verstrickte Dienstagsfrage #103

Auch heute hat das Wollschaf wieder eine spannende verstrickte Dienstagsfrage im Gepäck. Dann legen wir doch gleich mal los:54-free-cartoon-sheep-clipart-illustration

Hat sich Dein Strickgeschmack im Laufe der Jahre hinsichtlich der verwendeten Garne, der bevorzugten Projekte und/oder der Art der Modelle verändert?
Was hast Du früher ge- bzw. verstrickt, was strickst Du heute und worauf führst Du den Wandel -sofern es einen gibt- zurück?

 

Liebes Wollschaf,

mein Strickgeschmack hat sich ganz eindeutig mit meinem Kenntnisstand verändert. Zu meinen liebsten Strickprojekten gehören inzwischen Lacetücher und -schals. Früher hätte ich mir nie vorstellen können, so etwas leichtes und filigranes zu stricken. Da stand alles hoch im Kurs, was mit dicker Wolle und ebensolchen Nadeln zu bewerkstelligen ist.

Eines ist aber über die Zeit gleich geblieben: Meine Vorliebe fürs Sockenstricken…. Apropos…. das könnte ich doch eigentlich mal wieder in Angriff nehmen. Aber erst geht es wieder zurück zu den Wurzeln. Mit dicken Nadeln und Filzwolle entstehen gerade Filzpuschen. Das inzwischen vierte Paar diesen Winter und es werden wohl nicht die letzten bleiben.

Viele Grüße & eine gute Woche,

Tee & Kekse

 

Genussreich. Köln

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Süße kleine Geschäfte, Kuchen zum niederknien, schöne Begegnungen und ganz viel zu sehen… So habe ich am Wochenende Köln kennengelernt. Ich hatte nur einen Samstag, aber den habe ich in vollen Zügen genossen…

Klar, so ziemlich das erste, was man von Köln sieht, ist der Dom. Musste ich auch anschauen. Unbedingt sogar. Und ich war ganz überwältigt, obwohl er als Ruhe- und Rückzugsort ziemlich ungeeignet scheint, mehr Trubel kenne ich sonst nur von Bahnhöfen oder Flughäfen. Aber dafür kann ja der Dom nichts. Mein zweiter Eindruck von Köln war der Blick in die Fußgängerzone. Es sah aus, als wäre der 24. Dezember morgens, wenn sich plötzlich und völlig unerwartet wieder das Weihnachstfest angepirscht hat. Ich habe direkt kehrt gemacht. Nächster Halt statt dessen:

  • Die Maschenkunst in der Christophstraße 9-11. Dort gibt es auch das wunderschön glitzernde Art Yarn, das ich oben mit in die Collage verarbeitet habe. Ein absolut entzückender Laden mit viel außergewöhnlicher Wolle und unglaublich netter Beratung. Im Vorfeld habe ich ihn mir irgendwie größer vorgestellt, aber hier herrscht eindeutig das Motto Klasse statt Masse. Gut so. Als ich den Laden Stunden später wieder verlassen habe, hatte ich zwei (ja tatsächlich nur zwei) Knäuel Debbie Bliss Rialto Lace und einen Satz Cubics Nadelspitzen im Gepäck. Tatsächlich hatte sich die Beratung nicht nur auf die Wolle beschränkt, sondern man hatte mir auch unbezahlbar gute Tipps für meinen Tag in Köln mit auf den Weg gegeben. Dafür noch mal vielen lieben Dank!

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  • So hat mich mein Weg auch nicht zurück in das Gebiet rund um den Dom geführt, sondern von der Christophstraße durch kleine Straßen und Gassen in Richtung Neumarkt. Schließlich versprach man mir in der Maschenkunst himmlisches Gebäck im Törtchen Törtchen, in der Apostelnstraße 19. Für alle Nichtkölner: Ausgesprochen wird das natürlich Törtschen….  Der Laden war natürlich rammelvoll, aber ich habe trotzdem noch einen Sitzplatz ergattern können, meine müden Füße erholen, im Reiseführer schmökern und einfach die Athmosphäre  genießen. Zauberhaft! Und dann erst der Apfelkuchen mit Blätterteig. Seufz…. Ein Gedicht!
  • Frisch gestärkt habe ich mich dann zum Neumarkt aufgemacht, von der Apostelnstraße nur noch ein paar Meter entfernt. Dort gibt es eine Filiale von T.K. Maxx, die Designerklamotten, Haushaltswaren und Accessoires zu wirklich günstigen Preisen verkaufen. Ich war schon gewarnt, dass es dort eher wild zugeht, weil die Kunden auf der Suche nach den besten Schnäppchen im wahrsten Sinne des Wortes alles umgraben und so habe ich mich passend darauf eingestellt und tatsächlich auch einen schönen neuen Geldbeutel, eine Yoga-Matte und ein zwei Kleinigkeiten für die Küche erstanden.

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  • Apropos Küche… Auch da hat Köln viel zu bieten, für mich habe ich Estella, Ehrenstraße 15-17, entdeckt, mit schönem Geschirr, Spezialitäten und Büchern. Nicht zu vergessen natürlich das Kölner Kochhaus, Breite Strasse 2 – 4.
  • Damit war mein Tag in Köln auch schon wieder zu Ende, aber sicher komme ich irgendwann wieder, um noch mehr von dieser faszinierenden Stadt für mich zu entdecken. In der Vorbereitung auf den Tripp nach Köln habe ich mir bei Etsy eine Liste mit Tipps für Handmade-Fans angeschaut. Ich habe sie letztendlich gar nicht gebraucht, möchte sie aber hier an euch weitergeben.

Vielleicht habt ihr auch noch Ideen für einen schönen und genussreichen Tag in Köln? Über einen Kommentar und neue Ideen für das nächste Mal würde ich mich freuen!

Be my Valentine…

Noch ein paar Tage, dann ist Valentinstag. Für kurz Entschlossene habe ich hier ein paar kostenlose Anleitungen zusammengetragen, wie Ihr mit Häkel- und Stricknadeln und Faden etwas Schönes für Eure Lieben zu zaubern könnt.

In diesem Video von Veronika Hug findet Ihr eine Anleitung für eine herzige Smartphone Tasche. Ein schönes Geschenk, denn es kann den Beschenkten künftig ständig begleiten:

 

Was sind denn Eure schönsten Kreativ-Ideen für den Valentinstag? Ich bin schon gespannt auf Eure Kommentare!

 

Bildnachweis: tinkernoonoo via flickr

Swallowtail

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In letzter Zeit war wahnsinnig viel los. Das Jahr ist für mich sowieso schon so schnell vergangen, aber gerade in den letzten Wochen hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr nachzukommen. Deswegen war es auch eine Zeit recht ruhig hier, aber jetzt kann ich Euch endlich mein neustes Modell vorstellen, einen Swallowtail.  Das Tuch wollte ich schon länger mal stricken, inzwischen ist aus einem Knäuel Sockenwolle von Wollmeise ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk geworden. Für wen kann ich natürlich noch nicht verraten, aber ich bin mir sicher, die beschenkte Person freut sich. Die Farben kommen auf dem ersten Bild leider nicht so gut heraus, auf dem nächsten ist besser zu erkennen, dass es sich um eine tolle Mischung verschiedener Lila-Töne von hell bis fast schwarz mit einem kleinen Schuss Blau handelt. Leider weiß ich nicht mehr genau, wie diese Färbung heißt, vielleicht kann da jemand weiterhelfen?

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Weil ich möglichst viel von dem Knäuel verbrauchen wollte, habe ich das Tuch vergrößert (außerdem sind schöne große Lace-Tücher ja nie ein fehler): Vom Maiglöckchenmuster habe ich drei anstatt zwei Wiederholungen gestrickt. Das war der einzige Bereich, der mir zumindest anfänglich nicht ganz leicht gefallen ist, weil sich beim Zusammenstricken der Noppen immer mal wieder einzelne Schlingen von der Nadel gemogelt haben. Aber nach kurzer Zeit ging auch das ziemlich flüssig, sodass das Tuch sich insgesamt wirklich zügig und ohne größere Schwierigkeiten stricken ließ. Außerdem habe ich die letzte Reihe des Spitzenmusters noch mehrfach wiederholt, so dass es insgesamt länger geworden ist und von der Relation auch wieder mit dem breiteren Maiglöckchenmuster harmoniert.

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Antonia

Schon seit einer Weile wünschte sich eine liebe Freundin ein Lacetuch. Federleicht und mit viel Spitze sollte es sein. Vor kurzem hatte sie Geburtstag. Der perfekte Anlass, tief in meine Wollkiste zu greifen und diesen Strang Filigran von Zitron hervorzuzaubern, den ich in Backnang auf dem Wollfest erstanden habe:

In diesem hübschen Strang ist voll hellem Rosa über ein knalliges Pink bishin zu einem dunklen Lila die ganze Palette der Beerentöne vertreten. Etwas schade fand ich nur den vergleichsweise kurz gefärbten Farbrapport. Am Anfang waren die Streifen noch schön breit, wurden aber für meinen Geschmack sehr schnell sehr dünn. Aber von der Zusammenstellung der gewählten Farben war ich und auch die Beschenkte umso begeisterter. In der „Antonia“ von Birgit Freyer habe ich die perfekte Anleitung gefunden, die es auch noch kostenlos bei Coats gibt. Bisher bin ich ja an Lacetüchern immer grandios gescheitert, nicht so dieses Mal. Es hat sich gestrickt wie von alleine:

Herausgekommen ist dieses zarte Schmuckstück von nicht einmal 80 Gramm. Schwierigkeiten hatte ich anfangs nur, weil mir die etwas eigenwillige Stichkombination „zwei Maschen aus drei Maschen stricken“ nicht so recht eingeleuchtet hat. Aber auch das ließ sich mit Hilfe dieser wunderbaren Fotoanleitung leicht lösen. Und weil mir die Antonia so gut gefallen hat, habe ich gleich noch eine für mich gestrickt. Von dieser ungleichen Schwester aber ein ander Mal…

Ein Paket voll Lace – a package full of lace

Vor einigen Tagen klingelte der Postbote und hatte ein Paket für mich dabei, dessen Inhalt ihr oben sehen könnt: zwei Knäuel hübscher Lace-Wolle mit einem schönen Farbverlauf von dunklem Petrol bis Reinweiß von 100 Farbspiele, insgesamt 400 Gramm.
Das Tuch, dass ich daraus stricken werde, heißt “Sellin”, wie es allerdings aussieht, weiß ich nur, weil ich auf dem Backnanger Wollfest Designerin Monika Eckert getroffen habe, die mich das gute Stück schon mal Probetragen ließ. Wie dass? Sellin ist ein sogenannter KAL, ein Knitlalong. Übersetzt heißt es soviel, wie gemeinsam stricken. Üblicherweise verabreden sich Interessierte über das Internet, um gemeinsam ein Modell zu stricken, was den großen Vorteil hat, dass man bei Fragen nicht allein ist.

In diesem speziellen Fall kommt noch der Überraschungseffekt dazu, was “Sellin” zu einer Art Adventskalender für Strickbegeisterte macht – und dass mitten im Frühjahr. Wer an dem KAL teilnehmen möchte, kann sich in der Gruppe Klabauter KALS auf ravelry anmelden. Am 11. Mai geht es los und ich bin schon sehr gespannt, wie es wird.

A few days ago the postman brought me a package, containing two skeins of beautyful lace wool with an amazing colour gradient from dark petrol to bright white from 100 Farbspiele. With this 400 g of wool I’ll knit the lace shwal ‚Sellin‘. This will be a very fascinating project because from May 11th on you’ll get every week a new bit of the tutorial and you really don`t know what you’ll get until you have finished the shawl.
I’ll not knit this shawl alone but as part of a knitalong at http://www.ravelry.com Participants for this kal can sign up at the Klabauter KALS group on ravelry.