Zigzagular Socks – Es wird bunt, Baby!

zigzagular socksIn einem früheren Post habe ich euch von der Färbeaktion mit Ostereierfarben erzählt, bei dem unter anderem der Strang oben entstanden ist. Nachdem er eine ganze Weile im Stash schlummerte, habe ich ihn jetzt angestrickt und muss sagen Yeeeaaahhh! Ich bin total begeistert, weil es einfach so großen Spaß macht, beim Stricken zuzuschauen, wie sich die Farben entwickeln.

Doch was ist es eigentlich geworden? Ich wollte aus dem Knäuel etwas für mich etwas stricken, dass ich regelmäßig benutzen kann. Ein Tuch erschien mir irgendwie zu Bunt. Handstulpen? Hmmm… weiß auch nicht. Schließlich sind es nach langer Zeit mal wieder Socken geworden. Und zwar die Zigzagular Socks von Susie White.

Das Muster ist einfach zu stricken und geht deshalb auch ziemlich leicht von der Hand. Genau das Richtige für einen gemütlichen Fernsehabend oder eine längere Zugfahrt. Für dieses Modell habe ich 64 Maschen angeschlagen und stricke meine Socken wie immer mit den 3 mm Cubics von Knit Pro. zigzagular socksIhr seht: Socke Nr. 1 ist schon fast fertig, der zweite wird sicher auch nicht lange auf sich warten lassen. Besonders klase fand ich, dass sich beim Stricken ein schickes Ringelmuster ergeben hat. Weil ich beim Färben noch garnicht wusste, was aus dem Strang werden sollte, war das nicht beabsichtigt, aber es schaut doch wirklich so aus, als hätten aus diesen Strang wirklich Socken werden müssen…. zigzagular socksHier nochmal ein kleines Detail von der Ferse. Weil sie (wie eigentlich alle meine Socken) als Käppchenferse gestrickt habe, ist hier kein Ringelmuster entstanden, sondern ein wunderschöner Farbverlauf, den ich euch nicht vorenthalten wollte…

Habt ihr die Zigzagular socks auch schon mal gestrickt? Ich freu mich auf eure Varianten!

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Webstich, Leinenstich oder Linen Stitch stricken – so geht’s

Vor Kurzem habe ich das DIY-Buch „Stricken – So einfach geht’s“ vorgestellt. Bea fragte jetzt, ob der sogenannte Webstich, Leinenstich oder Linen Stitch dort auch erklärt wird. Nein Bea, leider wird dieser Stich dort nicht erklärt, aber kein Problem, das holen wir einfach hier nach.

Übrigens: Ein Exemplar von „Stricken – So einfach geht’s“ könnt Ihr aktuell gewinnen. Also hüpft gleich rein in den Lostopf….

Webstich_Linenstitch

So sieht der Webstich in der Nahaufnahe aus. Der Blick auf das Bild macht auch gleich klar, woher der Stich seinen Namen hat: Die Maschen werden abwechselnd gestrickt und abgehoben, so dass ein Maschenbild entsteht, das ein wenig aussieht als wäre es gewebt. Als Ergebnis ergibt sich ein dichtes, festes  und relativ unflexibles Strickstück.

So wird der Webstich gestrickt:

Hinreihe: *1 M re,  1 M abheben mit Faden vor der Masche*, von * bis * wiederholen. Rückreihe: *1M abheben Faden hinter der Masche, 1 M li *, von * bis * wiederholen. Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Webstich hat das versetzte Reiskornmuster, das aber nicht mit dem Webstich gleichzusetzen ist:

Das versetzte Reiskornmuster:

1. Reihe (Hinreihe): *1 M re, 1 M li * von * bis * wiederholen 2. Reihe: alle Maschen rechts stricken 3. Reihe (Hinr.): Rand-M, *1 M li, 1 M re * – von * bis * ständig wiederholen, Rand-M 4. Reihe: alle Maschen rechts stricken

Schick kombiniert

Wie immer beim Stricken sind der Fantasie wenig Grenzen gesetzt. Bei Elizzza von Nadelspiel.com habe ich eine reizvolle Kombination aus den beiden vorgestellten Mustern gefunden. Hier auf youtube findet Ihr das passende Video dazu.

Kennt Ihr noch andere tolle Webstich-Kombinationen? Ich bin gespannt….

Die verstrickte Dienstagsfrage #106

…ist heute genau genommen gar keine Frage. Die Anweisung des neugierigen Wollschafs lautet statt dessen „Führe den Satz fort mit dem ersten Gedanken, der Dir dabei in den Sinn kommt.“ Gerne doch. Also….

“Ich stricke, also… habe ich ständig irgendwas auf den Nadeln!“

Loop_Joji_Locatell_2

Was genau?

Diesmal ist es ein Loop nach der Anleitung „To infinity and beyound“ von Joji Locatelli. Das Muster, das Ihr kostenlos auf ravelry.com findet, strickt sich super. Schon nach kurzer Zeit hatte ich den Bogen raus und musste nur noch von Zeit zu Zeit auf die Anleitung spicken.

Mit seinen Lochmustern und Zöpfen ist der Loop nicht ganz anspruchslos, aber doch immernoch so, dass er sich gut nebenher stricken lässt. Nach dem Spannen kommt das Muster besonders gut zur Geltung, ich finde ja, es hat was von knospenden Frühlingsblumen, wie man sie jetzt überall spießen sieht.

Verwendet habe ich dafür ein Knäuel Zauberball, leider ist mir das Etikett abhanden gekommen, aber ich denke, es ist die Farbe „Charisma“: pink, schwarz und ein Hauch dunkelblau.

Gestrickt habe ich der Anleitung entsprechend mit Nadeln in Stärke 3,5 – eine gute Wahl, denn so ist er locker und leicht geworden.

Hier das Ganze im Detail….

Loop_Joji_Locatell_1

Lesen & Stricken: Warme Füße und eine Prise Dynamit

Heute gibt es auf Tee & Kekse mal wieder etwas für alle Sinne, na ja, sagen wir: für fast alle Sinne. Es ist ein neues Paar Filzpantoffeln von den Nadeln gehüpft und ich habe einen Buchtipp für Euch, der sich doch ziemlich von dem unterscheidet, was ich hier sonst so empfehle. Vielleicht gefällt es Euch trotzdem. Oder gerade deswegen. Wer weiß?

Strickfilzen & färben mit PflanzenfarbenFilzpantoffeln stricken Anleitung selbermachen

Also Puschen an und ab aufs Sofa. Das neueste Paar ist wieder nach der altbekannten und bewährten Methode fürs Strickfilzen entstanden, die ich im Beitrag Strickfilzen: So geht’schon mal ausführlich vorgestellt habe. Das besondere an diesem speziellen Paar ist die Wolle.

Bis auf das dunkelrot habe ich alle Garne selbst mit Pflanzenfarben gefärbt. Die beiden Brauntöne im Fersenbereich sind durch eine Kaltfärbung mit getrockneten Walnussschalen entstanden. Wie ich im Nachhinein gelesen habe, hätte ich die Schalen wohl besser frisch verwendet, um eine kräftigere Farbe zu bekommen, aber sei es drum.

Richtig gut geworden sind dafür das strahlende Gelb und das Moosgrün. Diese beiden Farben sind das Ergebnis einer Färbeaktion mit frisch geerntetem Rainfarn, der dann auf dem offenen Feuer brodeln durfte. Das Gelb des Rainfarns haben wir dann noch mit Eisensulfat zu Grün weiterentwickelt – eine tolle Aktion, die wir dieses Jahr unbedingt wiederholen wollen.

Books & Braun: mit Schirm, Charme und Dynamit

Pip Ballantine Tee Morris Books & Braun Das Zeichen des PhönixLondon, Ende des 19. Jahrhunderts: Eliza Braun, Agentin ihrer Majestät Königin Victoria im Ministerium für Eigenartige Vorkommnisse hat eine ziemlich undamenhafte Vorliebe für Sprengstoffe, hasst Opern und trägt ihr kugelsicheres Korsett nicht zum Spaß. Weil auch ihren sonstigen Vorgehensweisen eher unorthodox sind, bekommt sie statt des nächsten actionreichen Außeneinsatzes einen Platz als Assistentin des höchst akribischen Archivars Wellington Books zugewiesen. Doch die Auszeit im Archivkeller währt nur kurz, denn dunkle Geheimnisse warten auf dringende Aufklärung: Was hat es mit den blutleeren Leichen auf sich, die am Ufer der Themse gefunden werden? Welche grauenvollen Dinge musste Elizas Ex-Partner Harry erleben, die ihn schließlich in die berüchtigte Irrenanstalt Bedlam brachten? Schnell kommt das ungleiche Ermittlerduo auf die Schliche einer Geheimgesellschaft mit diabolischen Absichten, deren Kontakte bis in die höchsten Kreise reichen.

Dunkle Gassen, fiese Schurken – Abwechslung garantiert!

Wie das Cover des Buchs mit seinen Zahnrädern es schon vermuten lässt, handelt es sich bei „Books & Braun – Das Zeichen des Phönix“ um einen Steampunkroman. So gibt es zahlreiche fantastische Hilfsmittel und anstaunenswerte Gerätschaften, die die Ermittlungen von Books& Braun mal behindern, mal vorantreiben, aber immer spannend gestalten. Die Autoren schaffen mit viel Liebe zum Detail ein viktorianisches London, wie man es sich vorstellt: Dunkle Gassen, fiese Schurken, trickreiche Straßenkinder, formvollendete Gentlemen in stilvolle Garderoben und eine Gesellschaft im Umbruch. Diese Detailverliebtheit sorgt für ein überaus lebendiges Bild, sorgt aber leider an der ein oder anderen Stelle dafür, dass die eigentliche Story ein wenig ins Hintertreffen gerät. Trotzdem schaffen es die Autoren Pip Ballantine und Tee Morris es immer wieder mit waghalsigen Verfolgungsjagden oder Knalleffekten im wahrsten Sinne des Wortes, den Leser zu fesseln. Wie auch die Hauptfiguren tappt er lange Zeit im Dunkeln, was die Absichten und Ziele der Geheimgesellschaft betrifft.

Lesevergnügen ist so oder so garantiert und sei es, um Books & Braun dabei zu beobachten, wie sie sich zusammenraufen, im Flair des viktorianischen Englands zu schwelgen oder die außergewöhnlichen Stempunk-Erfindungen des Autorenduos zu bewundern. Zum absoluten Pageturner wurde das Buch für mich spätestens, als die beiden Ermittler ihren Widersachern sehr nahe kommen. Als hätten sich Ballantine und Morris jetzt warm geschrieben, stimmt hier alles: die dichte Atmosphäre und eine Spannung, die die Seiten fast schon alleine zum Umblättern bringt. Eine echte Abwechslung für alle, die gern Krimis & Thriller lesen, aber auch fantastischen Elementen nicht abgeneigt sind.

Mehr Lesevergnügen mit Books & Braun

Die gute Nachricht: Books & Braun haben inzwischen 8 Fälle gemeinsam bestritten. Auf Deutsch erschienen sind aber bisher leider nur Das Zeichen des Phönix und Die Janus-Affäre. Auf Nachfrage heißt es bei LYX, dass auch keine weiteren deutschen Übersetzungen der Abenteuer geplant sind. Wenn Ihr einigermaßen sattelfest in englisch seid und wissen wollt, was für Neuigkeiten es im Ministerium für Eigenartige Vorkommnisse gibt, auf der Homepage zur Serie erfahrt Ihr mehr.

Alle Infos auf einen Blick:

Pip Ballantine und Tee Morris: Books & Braun – Das Zeichen des Phönix. Egmont LYX 2012. ISBN: 978-3802586439.

Und Ihr, was habt Ihr gerade für Strick- und Buchempfehlungen auf Lager? Ich freu mich auf Kommentare.

P.S.: Du benötigst einen Nahttrenner!

Wickelknäuel, Aktion, Stricken, Projektbeutel

Ich bin total aus dem Häuschen, ganz ehrlich! Das kam nämlich gestern mit der Post und ich wollte es Euch auf keinen Fall vorenthalten. Auch wenn es au den ersten Blick nicht so viel mit Wolle zu tun hat, nicht gleich wieder wegklicken – das ändert sich gleich.

Zum ersten Mal habe ich nämlich bei einer Wickelknäuel-Aktion mitgemacht, genau genommen beim Adventskalender-Wickelknäuel-Wichteln in der Gruppe „Podcasting auf Deutsch“ bei ravelry.com. Wichteln finde ich ja sowieso super, Adventskalender erst recht, und wenn das dann noch was mit Wolle zu tun hat, immer her damit!

Was ist den bitte Adventskalender-Wickelknäuel-Wichteln?

Damit Ihr Euch auch etwas darunter vorstellen könnt, die Aktion lief so ab: In einem Fragebogen habe ich einige Fragen zu Garnvorlieben, anderen Hobbys (ja, auch so was gibt’s), liebsten Süßigkeiten etc. beantwortet. Dann wurde mir eine Teilnehmerin zugelost, die ich mit einem Wickelknäuel–Adventskalender erfreuen sollte und das Los mit meinem Namen ging an eine andere Teilnehmerin.

Gesagt, getan: 24 kleine Geschenke besorgt, schön verpackt und beschriftet. In ein Knäuel Wolle habe ich in gleichmäßigen Abständen 24 Kärtchen mit den entsprechenden Zahlen gewickelt. So ist gewisserweise ein Adventskalender mit Vorleistung entstanden. Ab dem 1. Dezember heißt es jetzt: Jeden Tag bis zur nächsten Nummer stricken, dann Päckchen auspacken und freuen!

Und wozu jetzt der Nahttrenner?

Das habe ich mich auch gefragt, als ich auf der Karte den Satz gelesen habe. Aber als ich dann einen vorsichtigen Blick in den wunderschönen, handgenähten Projektbeutel geworfen habe, in den die liebe Kerstin meinen Adventskalender gepackt hat, wurde es mir klar:

Adventskalender, Wichteln, Wickelknäuel

Jedes Geschenk ist nochmals liebevoll in einen kleinen handgemachten Beutel aus tollen, weihnachtlichen Soffen eingenäht. Der ab-so-lu-te Hammer! Wahrscheinlich weiß Kerstin, wie neugierig ich bin …

Als ob das das alles nicht schon spannend genug wäre, ist das noch das Wickelknäuel. Auch Kerstin hat kleine Ziffern eingewickelt, die ich dann jeden Tag „freistricken“ darf.

Anregungen dringend gesucht!

Jetzt habe ich hier nicht nur ein  Knäuel Schoppel Zauberball in Cranberry, also wunderschönen Rottönen, sondern auch die Qual der Wahl: Was soll daraus werden? Schließlich muss ich ja fix eine passende Anleitung finden, sonst wird das nix mit dem Adventskalender.

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Ich habe schon mal ein bisschen gesucht und folgende (kostenlose) Anleitungen gefunden. Zu groß darf es auch nicht werden, ist ja ein einzelnes Knäuel:

Ich würde ja gern den Clapotis oder fast noch lieber den Fleece Shawl von Kieran Foley daraus stricken, aber dafür benötige ich jeweils mehrere Knäuel. Mhhh… schwierig! Aber egal was es  wird, ich freu mich schon tierisch auf das Anstricken meines ersten Zauberballs – ja, nicht nur von den Farben hat es Kerstin super getroffen. Vielen lieben Dank dafür!

Habt Ihr Anregungen für mich? Was würdet Ihr aus diesem tollen Knäuel stricken?

 

Strickfilzen: So geht’s

Filz ist robust, warm und hält zumindest zum Teil auch Feuchtigkeit und Schmutz ab – und ist je nach Schuhe StrickfilzenHerstellungsart auch noch ökologisch. Kein Wunder also, dass die Erfolgsgeschichte Filz bis mindestens in die Jungsteinzeit zurückreicht.

Keine Sorge, wir machen heute keinen Geschichtstripp in die textile Vergangenheit (es sei denn, Ihr wollt das gern einmal, dann einfach einen Kommentar dalassen). Statt dessen gebe ich heute vom Stricken bis zur Nachbearbeitung Tipps zum Strickfilzen.

Und weil die Hausschuhe für mich sind, dürfen sie auch noch gleich bei RUMS mitmachen….

Strickfilzen ist gerade auch für Strickanfänger eine tolle Sache, denn das Filzen gleicht kleine Unebenheiten super aus. Aber auch für alle, die schon länger an den Nadeln hängen ist es eine lohnende Sache, denn durch die Verwendung von dicker Filzwolle lassen sich schnell schöne und stabile Ergebnisse erzielen.

Material

Die Wahl des Garns ist entscheidend, wenn Ihr strickfilzen wollt. Zum einen wird sogenannte Filzwolle angeboten. Die besteht zu 100 Prozent aus Wolle und hat keine sogenannte superwash-Ausstattung, die das Filzen verhindert. Diese Wolle bekommt Ihr von den großen Garnherstellern Eurer Wahl, aber ab und an auch deutlich günstiger beim Discounter Eurer Wahl.

Die handelsübliche Filzwolle ist recht dick (ca. 100 m LL/100 g). Wollt Ihr dünnere Wolle verarbeiten, lohnt es sich zu experimentieren: Meiner Erfahrung nach kann man auch mit anderen Garnen ab 50 % Wollanteil gute Ergebnisse im Strickfilzen erreichen.

Zum Test, ob und wie gut ein Garn filzt, eignet sich natürlich eine Maschenprobe. Wer jetzt genervt die Augen verdreht, dem sei gesagt: Um eine Maschenprobe kommt man beim Strickfilzen kaum herum, denn das Gestrickt schrumpft ganz gewaltig….

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King Kong’s Mutter oder darf es noch etwas mehr sein?

200 Gramm dicke Filzwolle für ein Paar Hausschuhe?! Nein, das ist kein Druckfehler, das gehört tatsächlich so. Wenn Ihr Euch beim Stricken der Puschen denkt, dass da gut und gerne King Kong’s Mutter reinpasst, aber Ihr nicht, einfach weitermachen. Denn einmal in der Waschmaschine gebadet, schrumpft das Strickstück um 30 bis 40 Prozent – ziemlich viel also. Danach allerdings sollten die Schuhe auch an deutlich zierlichere Füße passen.

Wasch mich!

Eure Tasche für den Ebookreader oder die Schuhe sind fertig gestrickt? Super, dann kommt jetzt das Bad in der Waschmaschine, um aus dem Gestrick den Strickfilz zu machen. Wer schon mal mit der Hand gefilzt hat weiß: Reibung ist in diesem Fall Trumpf. Deswegen gebe ich immer 1-2 Igel- oder Tennisbälle mit in die Trommel und außerdem ein kleines bisschen normales Waschmittel (kein Wollwaschmittel und schon gar keinen Weichspüler). Gerne darf auch noch ein Handtuch in die Maschine. Gewaschen wird im Standard-Waschprogramm bei 40 °C.

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Der spannende Moment

Die Maschine ist fertig – spannende Moment ist da. Ich finde ja, es ist ein bisschen wie Backen. Wenn der Kuchen mal im Ofen ist, kann man nur noch abwarten, Tee trinken und hoffen, dass es geklappt hat… Im Gegensatz zum Kuchen geht bei Strickfilz aber hinterher noch ein bisschen was: Habt Ihr z.B. Schuhe gestrickt, könnt Ihr sie anprobieren ob sie passen. Tun sie? Dann in Form ziehen, mit Zeitung ausstopfen und trocknen lassen. Tun sie das nicht, einfach nochmals waschen, evtl. auch bei 60 °C.

Strickfilz -Ideen

Schuhe, Tasche, was darf es denn sein? Hier habe ich Euch noch einige Links zu (kostenlosen) Anleitungen zusammengestellt:

Ich hoffe, meine Tipps zum Strickfilzen haben Euch geholfen. Habt Ihr auch schon Erfahrungen mit Strickfilzen gemacht? Was funktioniert bei Euch besonders gut? Ich freu mich auf Eure Kommentare.

Die verstrickte Dienstagsfrage #81

Einen wunderschönen, vorweihnachtlichen Dienstag haben wir heute. Toll, denn dazu passt auch mein ganz persönlicher Weihnachtshit 2013, den ihr hier anhören könnt – aber Vorsicht, es ist ein Ohrwurm sondersgleichen, auch wenn es sich nicht um „Last Christmas“ handelt… Schnell auf „Play“ gedrückt und dann mit der aktuellen verstrickten Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs gestartet, die sich einmal mehr um selbstgemachte Weihnachtsgeschenke dreht.

Natürlich geht es auch heute um Weihnachten und ich möchte die Frage von letzter Woche umdrehen.

Welche wolligen Geschenke macht ihr? Strickt ihr jedem Familienmitglied Socken oder andere Kleinigkeiten, oder gibt es ein paar Auserwählte, die mit größeren Strick-Geschenken bedacht werden?

Oder strickt ihr nach wie vor gemütlich vor euch hin für wen auch immer, ohne euch durch das fixe Datum hetzen zu lassen?

Und natürlich bin ich neugierig: Wie sehen denn eure Strickgeschenke aus?

Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!

Liebe Anja, liebes Wollschaf,

mal ganz ehrlich, wie stellt Ihr Euch das vor? Zufällig weiß ich ganz genau, dass der eine oder die andere hier mitliest, die mit einem wolligen Geschenk bedacht werden. Also kann ich hier doch schlecht Weihnachtsgeschenke spoilern, oder? Fotos gibt es also auf jeden Fall erst nach Weihnachten.

Bei mir ist es so, dass tatsächlich nur einige Leute mit selbstgestricktem beschenkt werden, nämlich diejenigen, von denen ich weiß, dass sie so etwas gern haben und auch zu schätzen wissen. Weihnachtsgeschenk 1 weilt beispielsweise derweil schon mit seiner neuen Besitzerin im winterlichen New York und hält ihr hoffentlich den Kopf schön warm. Ja, richtig geraten, es ist eine Mütze, die ich aber leider nicht mehr fotografieren konnte, weil ich buchstäblich in letzter Minute noch die Fäden vernäht habe, damit sie noch mitreisen kann. Für alle, die noch ein schnelles Projekt suchen, kann ich den Giftie Slouchie Beanie empfehlen. (Leider braucht die Seite relativ lang zum Laden, aber es lohnt sich, die Mütze ist wirklich toll und die kostenlose Anleitung gut erklärt!) Getsrickt habe ich sie mit Creative Galaxy Chunky von Rico Design, einem tollen Garn mit kleinen Pailetten drin. Eigentlich ist soviel Bling Bling ja nicht mein Fall, aber die Wolle ist wirklich zum dahinschmelzen.

Das beantwortet zumindest auch zum Teil die Frage, wie ich es mit dem Zeitpunkt der gewünschten Fertigstellung halte: Die Mütze habe ich schon weit vorher verschenkt, weil sie einfach gebraucht wurde. Die anderen Sachen sind auch schon (fast) fertig, so dass sie an Weihnachten ausgepackt werden können – und dann auch hoffentlich gefallen.

Ansonsten: Füße stillhalten und abwarten, was der Weihnachtsmann so bringt. Wenn wir ehrlich sind, hat das doch auch seinen Reiz….

Viele Grüße,

Tee & Kekse

Die verstrickte Dienstagsfrage #77

Ganz ehrlich, ich kann diese nicht-Jahreszeit nicht leiden. Der Herbst geht und zurück bleibt ein trist-graues irgendwas, nass und neblig ist es noch dazu. Bäh. Angesichts dessen ist es eine gute Idee, sich mal wieder mit dem Thema Socken stricken zu beshcäftigen, wie es auch das neugierige Wollschaf in der aktuellen verstrickten Dienstagsfrage macht. Denn gerade zu dieser Jahreszeit lernt man den Wert von kuschlig warmen, perfekt sitzenden Stricksocken wieder richtig zu schätzen.

Aus dem Archiv vom 15.11.2005:

Hast Du für Dich die ultimative Socke gefunden?
Und strickst Du sie immer nach dem Schema F? Das heißt – nach welcher Tabelle, mit welcher Ferse, mit welcher Spitze? Immer das gleiche oder variierst Du?

Liebes Wollschaf,

für mich habe ich tatsächlich die Super-Socke gefunden, oder zumindest einen passenden Baukasten:

Nadeln: Für mich fängt ein gelungener Socken mit der Auswahl der passenden Nadeln an. Ich benutze ein 15 cm langes Nadelspiel Cubics in 3 mm. Die 15 cm Nadeln finde ich viel angenehmer im Umgang als die 20 cm langen Modelle. Außerdem habe ich festgestellt, dass sich bei mir mit den Cubics keine Gässchen mehr am Übergang von einer Nadel zur anderen bilden.

Sockentabelle: Meistens stricke ich mit 4-fädigem Sockengarn. Daher benutze ich standartmäßig die entsprechende Sockentabelle von Regia. Die habe ich auch auf meinem Smartphone gespeichert, so kann ich auch unterwegs immer nachschauen.

Bündchen: Bei Stinos 2/2 Rippenbündchen, also zwei Maschen rechts und zwei links im Wechsel, ansonsten natürlich passend zum Muster. Hübsch ist auch ein Mäusezähnchenrand, aber natürlich längst nicht so elastisch wie das Rippenmuster.

Ferse: Ich stricke am liebsten die dreiteilige Käppchenferse. Wer jetzt denkt: Oh weia, das klingt ja schon wieder kompliziert… So schlimm ist es nicht, versprochen! Auf youtube gibt es eine Sammlung wunderbarer Videos von Elizza, die vom Maschenanschlag bis zur fertigen Socke in gut erklärten Lektionen zeigt, wie es geht.

Spitze: Am liebsten ist mir persönlich die Bandspitze. Schaut sauber aus und ich vergesse keine Abnahmen, weil sie immer an der gleichen Stelle und in der selben Art gemacht werden. Auch hierfür findet sich in der Playlist von Elizza ein passendes Video, in dem Schritt für Schritt gezeigt wird, wie es geht.

Viele Grüße & eine gute Woche,

Tee & Kekse

 

 

Nostalgie & Fadenfreude

Ich hatte es schon ganz vergessen: Früher saß ich ganze Nachmittage mit Freundinnen oder alleine da und knüpfte. Bunte Bänder im Streifenmuster, mit Fischmuster, Rauten, mit und ohne Perlen. Und so fand ich es bei diesem Trend gar nicht schlimm, dass er wieder auftauchte, im Gegenteil erinnerte er mich daran, dass man mit Fäden ja soviel mehr anstellen kann, als sie zu verstricken oder zu verhäkeln. Deswegen möchte ich Euch heute auch „Makena – Geknüpfte Armbänder“ aus dem Topp-Verlag empfehlen.

Das Paperback enthält insgesamt 38 verschiedene Anleitungen für Einsteiger und Fortgeschrittene in drei Schwierigkeitsgraden und beinhaltet komplizierte Muster ebenso wie kleine, schnell gefädelte Armbänder, die die kleinen Knüpfkunstwerke nur umso schöner zur Geltung bringen.

Wie bei den Bastelbüchern aus dem Topp-Verlag üblich, haben es bereits die Umschlagsseiten informationstechnisch in sich. Hier erfährt man alles über das nötige Material, die grundlegende Knüpftechnik und verschiedene Grundmuster. Es lohnt sich, sich genauer damit auseinanderzusetzen. Wenn man die Basics einmal verstanden hat, kann eigentlich nicht mehr so viel schief gehen. Um die Bänder noch individueller gestalten zu können, werden auch verschiedene Verschlussvarianten angegeben, die den jeweiligen Vorlieben angepasst werden können. Hier wären Abbildungen hilfreich gewesen, auch wenn die erklärenden Texte nicht schlecht geschrieben sind.

Makena gibt es im Buchhandel in zwei verschiedenen Ausfertigungen. Einmal als Buch, zum anderen wird es im Set im einer Grundausstattung an Perlen und Fäden angeboten. Das lohnt sich für alle, die kein entsprechendes Material wie Sticktwist zu Hause haben, sich aber gerne mal an den schönen Armbändern versuchen wollen, die nicht nur das eigene Outfit ergänzen, sondern sich auch wunderbar als Geschenke eignen – nicht umsonst heißen die kleinen Kunstwerke auch Freundschaftsbänder.

Einen Einblick ins Buch und  auf die vielfältigen Modelle gewährt dieses Video:

Auf einen Blick:

Elke Eder

Makena. Geknüpfte Armbänder. Freundschaftsbänder im Ethno-Style.

Frechverlag 2013

ISBN 9783772440311

8,99 Euro/ Set 14,99 Euro

Das Buch wurde zur Verfügung gestellt von Blogg Dein Buch.

Socken mal andersrum – Toe-up socks

Ihr habt es sicher gemerkt: die letzten beiden Wochen war es sehr ruhig hier. Keine neuen Posts, nicht mal die eigentlich obligatorische verstrickte Dienstagsfrage. Das liegt daran, dass ich richtig fies krank war. Zum Glück geht es jetzt schon wieder. Allen, die letzte Woche Kommentare zu meiner verstrickten Dienstagsfrage zum Thema Mohair-Wolle, Pflege & Flusen hinterlassen haben, ganz herzlichen Dank!

Wenn Ihr gelegentlich mal bei Tee & Kekse reinschaut, habt Ihr es sicher schon mitbekommen: Bei mir hüpfen in letzter Zeit richtig viele Socken von der Nadel. Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, nämlich statt der klassischen Socken, die vom Bündchen aus gestrickt werden die genau gegenläufige Variante, nämlich von der Spitze aus. Verwendet habe ich dafür die 4-Stufen-Stricktechnik von Autorin Veronika Hug, die mich dankenswerter Weise auf den Trichter gebracht hat, es doch zur Abwechslung mal so zu versuchen. Vielen Dank dafür!

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Socken von der Spitze aus zu stricken ist absolut kein Hexenwerk. Begonnen wird mit nur wenigen Maschen, dann wird zugenommen, bis der gewünschte Umfang erreicht ist. Das war auch schon die erste Stufe. In Stufe zwei geht es munter in Runden weiter, bis der Fuß lang genug ist. Stufe 3 gehört ganz der Ferse, die noch immer manchen in die Flucht schlägt, obwohl auch daran absolut nichts magisches ist. Die gute Nachricht: bei dieser Technik strickt sich die Ferse denkbar einfach, erst einmal wird genau wie an der Spitze zugenommen. Anschließend werden wieder so viele Maschen zusammengestrickt, bis die Ausgangsbreite erreicht ist. Das war es auch schon. Obwohl, nicht ganz: Jetzt fehlt noch Stufe 4. da geht es wie beim Fuß in fröhlichen Runden das Bein nach oben, bis die Socke lang genug ist. Jetzt nur noch abketten und fertig.

Ausführlich erklärt wird die Technik in Büchern wie „Socken & Co“ oder dieser Handarbeits-Zeitschrift.

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Ich stricke dieses Paar mit „Meilenweit Men“ in der Farbe 1621 von Lana Grossa. Die erdigen Töne haben mich dazu inspiriert, langgezogene falsche Zöpfe zu stricken, die ein wenig an Bambus erinnern. Passt super, finde ich.

Was die Sinnhaftigkeit des Toe-Up Strickens anbelangt, so gibt es verschiedene Meinungen. Ein Vorteil ist neben der Abwechslung sicher auch, dass der Schaft am Ende gestrickt wird und dementsprechend auch ein paar Reihen kürzer ausfallen kann, wenn das Garn knapp wird. Die Passform scheint mir ganz gut zu sein, darüber kann ich aber erst mehr sagen, wenn die Socken eine Weile im Gebrauch waren. Eine begeisterte neue Besitzerin haben sie schon gefunden…

Das Bambus-Muster (Maschenzahl teilbar durch 6) geht wie folgt:

1.-7. Runde: *3 Maschen links, 3 Maschen rechts*, von * bis * wiederholen, wenn möglich mit 3 Maschen links enden

8. Runde: *3 Maschen links, 1 Masche wie zum rechtsstricken abheben, eine Masche rechts stricken, ein Umschlag, eine Masche rechts stricken. Jetz die abgehobene Masche über die drei folgenden Maschen ziehen.* Von * bis * wiederholen.

Anschließend die 1.-8. Runde wiederholen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.