Die vertsrickte Dienstagsfrage #109

Was für ein wundervoller Dienstag – und was für eine tolle verstrickte Dienstagsfrage, denn sie verbindet auf ganz charmante Weise das Handarbeiten mit einer anderen Sache, die ich sehr mag, nämlich (Kino)-Filmen. 54-free-cartoon-sheep-clipart-illustration

Stricksachen in Film und Fernsehen – achtest Du darauf?
Hast Du Tipps für sehenswerte Filme oder Serien mit schönen Strickstücken?
Gibt es bestimmte Sachen, die Dir besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Hast Du vielleicht sogar schon mal ein Modell aus einem Film nachgestrickt?

Liebes Wollschaf,

herzlichen Dank für die tolle Frage. Ich suche in Filmen nicht bewusst und aktiv nach Stricksachen, häufig genug ist das auch gar nicht der Fall, denn wenn sie passend in Szene gesetzt sind, fallen sie mir auch so auf.

Das war beispielsweise in „The Imitation Game“ so, ein Film, den ich erst vor Kurzem gesehen habe und sehr empfehlen kann. Der Oscar-premierte Film zeigt die tragische Biographie des britischen Logikers, Mathematikers, Kryptoanalytikers und Informatikers Alan Turing. Der Pionier der modernen Computertechnik versuchte während des II. Weltkriegs Enigma zu knacken, den als unentschlüsselbar geltenden Code, mit dem Nazi-Deutschland seine Funksprüche verschlüsselte. Rückblenden in die Schulzeit und eine polizeiliche Untersuchung nach dem Krieg, die die Rahmenhandlung bildet, runden das Portrait des genialen aber einsamen Wissenschaftlers, großartig gespielt von Benedict Cumerbatch, ab. Neben der starken schauspielerischen Leistung – auch von Keira Knightly – habe ich die schönen und farbenprächtigen Fair Isle Oberteile der Schauspieler bewundert.

Ebenfalls noch gut in Erinnerung ist mir der Pullover mit riesigen Elchkopf, den Collin Firth in „Bridget Jones“ trägt – für mich allerdings eher ein Beispiel dafür, dass Strickpullover auch das kalte Grauen bedeuten können.

Eine Serie, die zumindest ich automatische mit Stricksachen in Verbindung bringe ist „Das Verbrechen“. Hier trägt Kommisarin Lund häufig Pullover mit markanten Norweger-Mustern.

Ein Modell aus Filmen habe ich bisher noch nicht nachgestrickt. Die grüne Strickjacke, die Penelope Cruz in „Volver“ trägt, finde ich sehr hübsch, das wäre mal eine Überlegung wert.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Filme und Serien fallen mir auch ein, in denen Gestricktes getragen wird. Bevor es hier allerding ausufert, lasse ich Euch einen Link zu clothes on film da, dort gibt es viel wissenswertes rund um Kostüme, seien es nun opulente Barockkleider oder eben Strickpullis.

Viele Grüße,

Tee & Kekse

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Buchvorstellung: Lace stricken mit Sockengarnen

Lace_stricken_Sockengarne_1 Zugegeben: Ich bin ein riesiger Fan von Sockenwolle. Ich finde die Stärke von 4-fädiger Sockenwolle einfach perfekt und fast universell einsetzbar. Deshalb hat mich die Neuerscheinung aus dem Topp Verlag elektrisiert und allein der Titel hat große Erwartungen bei mir geweckt. Konnte das Buch sie halten? Zum Teil, würde ich sagen…

Modellauswahl

Accessoires in zarter Spitzenoptik? Klingt verlockend! Mit Blick aufs Cover hatte ich gleich die Vorstellung von prächtigen Schals und Mützen, Stulpen und Loops. Wahrscheinlich deswegen hat mich die Auswahl der Modelle auch schon beim ersten Durchblättern stutzen lassen. Eine Tablet-Tasche? Hmm… ja, kann man schon noch als Accessoire durchgehen lassen. Aber die Schmuckbeutel. der Kissenbezug und die Babydecke? Für sich genommen sind das schöne Entwürfe, ich hätte sie nur einfach nicht in einem Buch erwartet, dessen Cover so eindeutig den Weg Richtung Mode-Accessoires weißt.

Mehr bunt, bitte!

In meinem Stash habe ich eine ganze Reihe an besonderen, handgefärbten Knäueln Sockenwolle, die noch auf ihren großen Tag warten. Ihr ahnt schon: wirklich einfarbig ist keines davon. Wenn man nicht gerade Stinos stricken will, dann ist bunte Sockenwolle kein ganz einfaches Thema, schließlich schluckt die Farbe viel von den Mustern. Deshalb hat mir der Loop „Konfettiregen“ (S. 24) auch richtig gut gefallen. Außerdem kommt noch die Beanie „Fliederduft“ (S. 17) bunt daher, die anderen Modelle sind entweder meliert oder gleich einfarbig gehalten – ich hätte mich sehr über weitere Anregungen zum Lace-Stricken mit bunter Sockenwolle gefreut, aber was in diesem Band noch nicht ist, kann ja immer noch werden…

Generell finde ich die Modelle fast durchweg schön und würde sie Einsteigern mit wenig Erfahrung im Lace-Stricken empfehlen. Für mich selbst habe ich leider nichts wirklich Neues entdeckt, was ich so auf die ein oder andere Art nicht schon mal irgendwo gesehen hätte.

Wie ist Eure Meinung zu diesem Buch? Habt Ihr schon etwas daraus gestrickt oder habt es vor? Ich freue mich über Euer Feedback!

Alle Infos auf einen Blick:

Rita Maaßen

Lacestricken mit Sockengarnen. Accesoires in zarter Spitzenoptik

Frech Verlag 2015

ISBN: 978-3772469565

Preis: 8,99 Euro

Webstich, Leinenstich oder Linen Stitch – Anleitungen und Inspirationen

Neulich habe ich euch hier den Leinenstich oder Linen Stitch vorgestellt und nettes Feedback vom Bastelschaf bekommen:

Hast du mal ein fertiges Beispiel, was man mit diesem Muster machen kann? Unflexibel klingt problematisch, aber irgendwas werden sich die Erfinder ja dabei überlegt haben 😉 Liebe Grüße Bastelschaf

Der richtige Stich, wenn es fest werden soll

Grund genug, noch mal teiefer in das Thema einzusteigen, denn es ist tatsächlich ein sehr vielfältiger Strickstich mit vielen Möglichkeiten. Zunächst einmal: Fest und unflexibel muss kein Problem sein – wenn man es vorher weiß. Weil es gleichzeitig beedeutet, dass man ein recht festes Ergebnis erhält, eignet sich der Stich prima, um z.B. die Fersen von Socken zu verstärken oder kuschelig warme Schals und Mützen zu stricken.

Linen Stitch trifft Farbe

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Photo Credit: kristina**** via Compfight cc

Der Leinestich eignet sich hervorragend, wenn es richtig bunt werden soll. Ihr habt genug kunterbunte Wollreste für einen Schal? Prima, dann kann es auch gleich losgehen, wie wäre es mit dem kostenlosen Mini Mania Scarf? Weil durch die besondere Webart des Stiches das Garn der Vorreihe ebenso zu sehen ist wie das der aktuellen Reihe, entsteht ein fließender Farbübergang. Diesen Effekt hat sich die Strickerin zu Nutze gemacht, die mit einem Garn mit laaaaaaangem Farbverlauf diese Variante in Regenbogenfarben gestrickt hat. Auch im aktuellen Color Blocking Look glänzt der Linen Stich, wie in dieser freien Anleitung von The Purl Bee.

Zweifarbiger Webstich oder Linen Stitch

Photo Credit: kristina**** via Compfight cc
Photo Credit: kristina**** via Compfight cc

Kunterbunt ist nicht so euer Fall, aber grafische Muster begeistern dafür umso mehr? Auch hier bietet der Webstich eine Menge Gestaltungsmöglichkeiten. Aus zwei Farben lässt sich diese hübsche Pünktchenmuster stricken. Nachdem ich das Bild auf Compfight entdeckt habe, musste ich ein wenig rumprobieren, aber letztendlich habe ich den Dreh rausbekommen.

Anleitung Webstich mit Pünktchenmuster

Das Muster wird auf einer Rundstricknadel gestrickt. So kann das Strickstück immer zu der Seite geschoben werden, die gerade dran ist, denn das Pünktchenmuster besteht aus 3 (!) Reihen: 1. Reihe (grau): 1 M re,  1 M abheben Faden vor der Masche, wdh. 2. Reihe (grau): 1M abheben Faden hinter der Masche, 1 M li  , wdh. 3. Reihe (pink): 1 M re,  1 M abheben Faden vor der Masche, wdh.

Weitere Strickanleitungen im Webstich oder Linen Stitch

Hier habe ich noch einige kostenlose Anleitungen zusammengestellt, die im Leinenstich gearbeitet sind:

P.S.: Du benötigst einen Nahttrenner!

Wickelknäuel, Aktion, Stricken, Projektbeutel

Ich bin total aus dem Häuschen, ganz ehrlich! Das kam nämlich gestern mit der Post und ich wollte es Euch auf keinen Fall vorenthalten. Auch wenn es au den ersten Blick nicht so viel mit Wolle zu tun hat, nicht gleich wieder wegklicken – das ändert sich gleich.

Zum ersten Mal habe ich nämlich bei einer Wickelknäuel-Aktion mitgemacht, genau genommen beim Adventskalender-Wickelknäuel-Wichteln in der Gruppe „Podcasting auf Deutsch“ bei ravelry.com. Wichteln finde ich ja sowieso super, Adventskalender erst recht, und wenn das dann noch was mit Wolle zu tun hat, immer her damit!

Was ist den bitte Adventskalender-Wickelknäuel-Wichteln?

Damit Ihr Euch auch etwas darunter vorstellen könnt, die Aktion lief so ab: In einem Fragebogen habe ich einige Fragen zu Garnvorlieben, anderen Hobbys (ja, auch so was gibt’s), liebsten Süßigkeiten etc. beantwortet. Dann wurde mir eine Teilnehmerin zugelost, die ich mit einem Wickelknäuel–Adventskalender erfreuen sollte und das Los mit meinem Namen ging an eine andere Teilnehmerin.

Gesagt, getan: 24 kleine Geschenke besorgt, schön verpackt und beschriftet. In ein Knäuel Wolle habe ich in gleichmäßigen Abständen 24 Kärtchen mit den entsprechenden Zahlen gewickelt. So ist gewisserweise ein Adventskalender mit Vorleistung entstanden. Ab dem 1. Dezember heißt es jetzt: Jeden Tag bis zur nächsten Nummer stricken, dann Päckchen auspacken und freuen!

Und wozu jetzt der Nahttrenner?

Das habe ich mich auch gefragt, als ich auf der Karte den Satz gelesen habe. Aber als ich dann einen vorsichtigen Blick in den wunderschönen, handgenähten Projektbeutel geworfen habe, in den die liebe Kerstin meinen Adventskalender gepackt hat, wurde es mir klar:

Adventskalender, Wichteln, Wickelknäuel

Jedes Geschenk ist nochmals liebevoll in einen kleinen handgemachten Beutel aus tollen, weihnachtlichen Soffen eingenäht. Der ab-so-lu-te Hammer! Wahrscheinlich weiß Kerstin, wie neugierig ich bin …

Als ob das das alles nicht schon spannend genug wäre, ist das noch das Wickelknäuel. Auch Kerstin hat kleine Ziffern eingewickelt, die ich dann jeden Tag „freistricken“ darf.

Anregungen dringend gesucht!

Jetzt habe ich hier nicht nur ein  Knäuel Schoppel Zauberball in Cranberry, also wunderschönen Rottönen, sondern auch die Qual der Wahl: Was soll daraus werden? Schließlich muss ich ja fix eine passende Anleitung finden, sonst wird das nix mit dem Adventskalender.

Wickelknäuel, wichteln, Stricken, Wolle, Rottöne, Schoppel, Zauberball, Cranberrys

Ich habe schon mal ein bisschen gesucht und folgende (kostenlose) Anleitungen gefunden. Zu groß darf es auch nicht werden, ist ja ein einzelnes Knäuel:

Ich würde ja gern den Clapotis oder fast noch lieber den Fleece Shawl von Kieran Foley daraus stricken, aber dafür benötige ich jeweils mehrere Knäuel. Mhhh… schwierig! Aber egal was es  wird, ich freu mich schon tierisch auf das Anstricken meines ersten Zauberballs – ja, nicht nur von den Farben hat es Kerstin super getroffen. Vielen lieben Dank dafür!

Habt Ihr Anregungen für mich? Was würdet Ihr aus diesem tollen Knäuel stricken?

 

Die verstrickte Dienstagsfrage #89

Schon wieder Dienstag – das gibt es doch gar nicht! Aber da es doch so zu sein scheint, gibt es hier eine -wie ich finde sehr witzige – Frage des neugierigen Wollschafs:

Wünscht ihr Euch manchmal, dass Euer Partner/ Eure Partnerin auch handarbeitet?
Wenn ja: Warum? Wenn nein: Warum nicht?Oder ist es bei Euch so, dass Ihr beide handarbeitet? Wie ist das so? Stressig oder ergänzt Ihr Euch?

Vielen Dank an Daniela für die heutige Frage!

Liebe Daniela, liebes Wollschaf,

mein Partner handarbeitet gern und viel, zwar nicht mit Wolle, aber dafür mit vielen anderen tollen Materialien, wie Holz, Metall, Styropor und vielem mehr. Ich bin froh, mit ihm jemanden zu haben, der auch gerne tüftelt, Dinge ausprobiert und weiß, wie langwierig und frustrierend es auch manchmal sein kann, wenn etwas nicht funktioniert, aber auch die Freude über gelungene Projekte teilen kann.

Für mich ist es schön, wenn jeder ein wenig seinen Bereich hat, in dem er sich auskennt. So ergänzen wir uns gut und zumindest ich habe auch immer wieder die Möglichkeit, bei ihm etwas dazuzulernen, sei es über dieses Material oder jene besondere Verarbeitung. Das macht Spaß und bereichert und darauf möchte ich auf keinen Fall verzichten.

Viele Grüße & eine gute Woche,

Tee & Kekse

 

Socken mal andersrum – Toe-up socks

Ihr habt es sicher gemerkt: die letzten beiden Wochen war es sehr ruhig hier. Keine neuen Posts, nicht mal die eigentlich obligatorische verstrickte Dienstagsfrage. Das liegt daran, dass ich richtig fies krank war. Zum Glück geht es jetzt schon wieder. Allen, die letzte Woche Kommentare zu meiner verstrickten Dienstagsfrage zum Thema Mohair-Wolle, Pflege & Flusen hinterlassen haben, ganz herzlichen Dank!

Wenn Ihr gelegentlich mal bei Tee & Kekse reinschaut, habt Ihr es sicher schon mitbekommen: Bei mir hüpfen in letzter Zeit richtig viele Socken von der Nadel. Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, nämlich statt der klassischen Socken, die vom Bündchen aus gestrickt werden die genau gegenläufige Variante, nämlich von der Spitze aus. Verwendet habe ich dafür die 4-Stufen-Stricktechnik von Autorin Veronika Hug, die mich dankenswerter Weise auf den Trichter gebracht hat, es doch zur Abwechslung mal so zu versuchen. Vielen Dank dafür!

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Socken von der Spitze aus zu stricken ist absolut kein Hexenwerk. Begonnen wird mit nur wenigen Maschen, dann wird zugenommen, bis der gewünschte Umfang erreicht ist. Das war auch schon die erste Stufe. In Stufe zwei geht es munter in Runden weiter, bis der Fuß lang genug ist. Stufe 3 gehört ganz der Ferse, die noch immer manchen in die Flucht schlägt, obwohl auch daran absolut nichts magisches ist. Die gute Nachricht: bei dieser Technik strickt sich die Ferse denkbar einfach, erst einmal wird genau wie an der Spitze zugenommen. Anschließend werden wieder so viele Maschen zusammengestrickt, bis die Ausgangsbreite erreicht ist. Das war es auch schon. Obwohl, nicht ganz: Jetzt fehlt noch Stufe 4. da geht es wie beim Fuß in fröhlichen Runden das Bein nach oben, bis die Socke lang genug ist. Jetzt nur noch abketten und fertig.

Ausführlich erklärt wird die Technik in Büchern wie „Socken & Co“ oder dieser Handarbeits-Zeitschrift.

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Ich stricke dieses Paar mit „Meilenweit Men“ in der Farbe 1621 von Lana Grossa. Die erdigen Töne haben mich dazu inspiriert, langgezogene falsche Zöpfe zu stricken, die ein wenig an Bambus erinnern. Passt super, finde ich.

Was die Sinnhaftigkeit des Toe-Up Strickens anbelangt, so gibt es verschiedene Meinungen. Ein Vorteil ist neben der Abwechslung sicher auch, dass der Schaft am Ende gestrickt wird und dementsprechend auch ein paar Reihen kürzer ausfallen kann, wenn das Garn knapp wird. Die Passform scheint mir ganz gut zu sein, darüber kann ich aber erst mehr sagen, wenn die Socken eine Weile im Gebrauch waren. Eine begeisterte neue Besitzerin haben sie schon gefunden…

Das Bambus-Muster (Maschenzahl teilbar durch 6) geht wie folgt:

1.-7. Runde: *3 Maschen links, 3 Maschen rechts*, von * bis * wiederholen, wenn möglich mit 3 Maschen links enden

8. Runde: *3 Maschen links, 1 Masche wie zum rechtsstricken abheben, eine Masche rechts stricken, ein Umschlag, eine Masche rechts stricken. Jetz die abgehobene Masche über die drei folgenden Maschen ziehen.* Von * bis * wiederholen.

Anschließend die 1.-8. Runde wiederholen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.

Genussreich. Köln

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Süße kleine Geschäfte, Kuchen zum niederknien, schöne Begegnungen und ganz viel zu sehen… So habe ich am Wochenende Köln kennengelernt. Ich hatte nur einen Samstag, aber den habe ich in vollen Zügen genossen…

Klar, so ziemlich das erste, was man von Köln sieht, ist der Dom. Musste ich auch anschauen. Unbedingt sogar. Und ich war ganz überwältigt, obwohl er als Ruhe- und Rückzugsort ziemlich ungeeignet scheint, mehr Trubel kenne ich sonst nur von Bahnhöfen oder Flughäfen. Aber dafür kann ja der Dom nichts. Mein zweiter Eindruck von Köln war der Blick in die Fußgängerzone. Es sah aus, als wäre der 24. Dezember morgens, wenn sich plötzlich und völlig unerwartet wieder das Weihnachstfest angepirscht hat. Ich habe direkt kehrt gemacht. Nächster Halt statt dessen:

  • Die Maschenkunst in der Christophstraße 9-11. Dort gibt es auch das wunderschön glitzernde Art Yarn, das ich oben mit in die Collage verarbeitet habe. Ein absolut entzückender Laden mit viel außergewöhnlicher Wolle und unglaublich netter Beratung. Im Vorfeld habe ich ihn mir irgendwie größer vorgestellt, aber hier herrscht eindeutig das Motto Klasse statt Masse. Gut so. Als ich den Laden Stunden später wieder verlassen habe, hatte ich zwei (ja tatsächlich nur zwei) Knäuel Debbie Bliss Rialto Lace und einen Satz Cubics Nadelspitzen im Gepäck. Tatsächlich hatte sich die Beratung nicht nur auf die Wolle beschränkt, sondern man hatte mir auch unbezahlbar gute Tipps für meinen Tag in Köln mit auf den Weg gegeben. Dafür noch mal vielen lieben Dank!

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  • So hat mich mein Weg auch nicht zurück in das Gebiet rund um den Dom geführt, sondern von der Christophstraße durch kleine Straßen und Gassen in Richtung Neumarkt. Schließlich versprach man mir in der Maschenkunst himmlisches Gebäck im Törtchen Törtchen, in der Apostelnstraße 19. Für alle Nichtkölner: Ausgesprochen wird das natürlich Törtschen….  Der Laden war natürlich rammelvoll, aber ich habe trotzdem noch einen Sitzplatz ergattern können, meine müden Füße erholen, im Reiseführer schmökern und einfach die Athmosphäre  genießen. Zauberhaft! Und dann erst der Apfelkuchen mit Blätterteig. Seufz…. Ein Gedicht!
  • Frisch gestärkt habe ich mich dann zum Neumarkt aufgemacht, von der Apostelnstraße nur noch ein paar Meter entfernt. Dort gibt es eine Filiale von T.K. Maxx, die Designerklamotten, Haushaltswaren und Accessoires zu wirklich günstigen Preisen verkaufen. Ich war schon gewarnt, dass es dort eher wild zugeht, weil die Kunden auf der Suche nach den besten Schnäppchen im wahrsten Sinne des Wortes alles umgraben und so habe ich mich passend darauf eingestellt und tatsächlich auch einen schönen neuen Geldbeutel, eine Yoga-Matte und ein zwei Kleinigkeiten für die Küche erstanden.

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  • Apropos Küche… Auch da hat Köln viel zu bieten, für mich habe ich Estella, Ehrenstraße 15-17, entdeckt, mit schönem Geschirr, Spezialitäten und Büchern. Nicht zu vergessen natürlich das Kölner Kochhaus, Breite Strasse 2 – 4.
  • Damit war mein Tag in Köln auch schon wieder zu Ende, aber sicher komme ich irgendwann wieder, um noch mehr von dieser faszinierenden Stadt für mich zu entdecken. In der Vorbereitung auf den Tripp nach Köln habe ich mir bei Etsy eine Liste mit Tipps für Handmade-Fans angeschaut. Ich habe sie letztendlich gar nicht gebraucht, möchte sie aber hier an euch weitergeben.

Vielleicht habt ihr auch noch Ideen für einen schönen und genussreichen Tag in Köln? Über einen Kommentar und neue Ideen für das nächste Mal würde ich mich freuen!

Die verstrickte Dienstagsfrage #41

Ein neuer Dienstag, eine neue verstrickte Dienstagsfrage: Das neugierige Wollschaf will es wieder wissen und ich beantworte ihm natürlich gerne seine neue Strickfrage. Also los gehts:

Irgendwann haben alle einmal das Stricken freiwillig oder durch einen Bildungsplan verordnet gelernt.

Erinnert ihr euch noch, wie das war?

Was machte euch die meisten Probleme?

Wann fing es an, euch richtig zu packen?

Vielen Dank an Michaela für die heutige Frage!

Liebe Michaela, liebes Wollschaf,

vielen Dank für die schöne Frage. Der wollte ich bei Tee & Kekse demnächst sowieso nachgehen, aber was solls, dann ziehe ich sie eben vor. Zunächst: Häkeln habe ich schon in der Grundschule gelernt, ich erinnere mich noch heute, dass wir aus gelbem Häkelgarn ein kleines Kücken gehäkelt haben und natürlich die unvermeidlichen Topflappen. Damals standen wir vor der Wahl entweder Stricken oder Häkeln zu lernen und Eltern, Lehrer oder beide entschieden sich für die Sache mit dem Haken, weil es, wie ich finde, tatsächlich leicht zu lernen ist.

Mit sehr viel Geduld hat meine Mutter, die immer viel gestrickt hat, versucht, mir das Stricken beizubringen. Mit wenig Erfolg, ich fürchte zu der Zeit war es bei mir eine ganz schlechte Mischung aus Frustration (weil ständigem Verheddern und halb Erstechen) und „ist doch absolut uncool“.

Das hat sich erst vor etwa zwei Jahren geändert, als eine liebe Freundin mich mit großen Augen anschaute und sagte: „Wie, du kannst nicht stricken?“ Noch am selben Abend saß ich mit diiiiiicken Nadeln und ebensolcher Wolle neben ihr auf dem Sofa und habe versucht, rechte Maschen zu stricken. Mit viel Liebe und Geduld hat sie mir gezeigt, wie die Sache so läuft mit den linken und rechten Maschen, den Umschlägen und dem Zusammenstricken von Maschen. Heute stricken wir regelmäßig zusammen und bei den dicken Nadeln ist es natürlich nicht geblieben. Ich freue mich, dass ich ihr inzwischen auch bei der einen oder anderen Sache helfen kann – und seien es nur englische Anleitungen…

Warum es mich dieses Mal so angefixt hat, dass Stricken eines meiner liebsten Hobbys geworden ist und ich inzwischen sogar einen Handarbeitsblog habe? Keine Ahnung, wenn ich ehrlich bin. Ich kann nur sagen: Stricken ist für mich Entspannung, das Gefühl etwas Nützliches zu schaffen und hat viel mit Inspiration, Kreativität und Kommunikation zu tun. Im Austausch mit anderen beim Stricktreffen, auf Messen und hier im Blog auf Tee & Kekse. Wenn ich jetzt zurückdenke, was ich in der vergleichsweise kurzen Zeit alles gelernt habe, muss ich Staunen und halte es fast schon für ein bisschen Magie, dass ich die Nadeln nicht ins Korn geworfen habe, denn leicht gefallen ist es mir am Anfang wahrlich nicht…

Was hat Euch geholfen „dran zu bleiben“?

Viele Grüße & eine gute Woche

Tee & Kekse

Die verstrickte Dienstagsfrage #35

Juchu, eine neue verstrickte Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs

Wenn Du Dir online-Anleitungen herunterlädst (kostenlose oder
kostenpflichtige Downloads), wie bewahrst Du sie auf? Druckst Du sie
gleich aus und heftest sie ab? Oder belässt Du sie auf dem Computer oder
einem Speichermedium wie Stick oder DVD? Druckst Du sie überhaupt jemals
aus oder arbeitest Du vom Bildschirm?
Welches sind für Dich persönlich jeweils die Vor- und Nachteile?

Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Liebe Kerstin, liebes Wollschaf,

wenn ich mir Anleitungen herunterlade, dann speichere ich sie zunächst ab. Kaufanleitungen habe ich bisher meist bei ravelry gekauft. Dieses lasse ich online, speichere sie aber auch zusätzlich ab. Ausgedruckt wird nur, was ich aktuell stricken will. Dann sind mir Ausdrucke schon deswegen lieber, weil ich meine Stricksachen häufig irgendwo hin mitnehme, meinen Computer aber nicht. Außerdem kann ich mir in ausgdruckte Anleitungen leichter Notizen machen oder die Rückseite benutzen um Striche zu machen, wenn ich Reihen zählen muss… Einmal fertig gestrickt, wandert die Anleitung dann in einen Ordner.

Viele Grüße,

Tee & Kekse

Filz, Form, Farbe

Vor Kurzem habe ich hier von meinen ersten Spinnversuchen mit dem Spinnrad berichtet. Inzwischen ist der Kurs leider schon wieder vorbei und auch das Spinnrad musste ich schweren Herzens wieder zurückgeben. Dafür habe ich für Euch noch ein paar Fotos in der Filzwerkstatt von Monika Fergg gemacht. Die Kombination aus Form und Farben hat mich sehr beeindruckt. Besonders toll ist es, vor der riesigen Wand mit Merino-Kammzügen in allen Farben des Regenbogens zu stehen, sehr inspirierend, aber schaut selbst…

Bei Monika Fergg gibt es alles, was man zum Filzen brauchen könnte. Hübsche Perlchen, mit Herz gefilzte Stücke…

Und tonnenweise Inspiration zum Filzen oder Spinnen…

in vielen wunderschönen Farben, wie die hübschen Farmuster zeigen…

Und wer sich jetzt fragt, wo sich diese Werkstatt versteckt, in der auch Spinn- und Filzkurse stattfinden:

Filzwerkstatt in der Kammgarnspinnerei
Provinostraße 48
86153 Augsburg
Öffnungszeiten: Di bis Fr von 10 bis 13 Uhr (vorher anzurufen ist eine gute Idee)
Tel.: 0821/5672677
Mail: monika.fergg[at]gmx[punkt]de

Der Besuch in der Filzwerkstatt lässt sich perfekt mit etwas Bildung abrunden, denn gegenüber der Werkstatt ist der Eingang zum staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg, einem unbedingt sehenswerten und noch relativ jungen Museum, bei dem sich die Geschichte der Augsburger Spinnereien, aber auch die Geschichte der Textilien allgemein und eine historische Modenschau quer durch die Jahrhunderte entdekcen lässt.