Die verstrickte Dienstagsfrage #82

Ein traumhaft schöner Wintertag begeistert mit blauem Himmel und Sonnenschein, aber davor gilt es noch, die aktuelle verstrickte Dienstagsfrage zu beantworten. Auch diese kommt wieder weihnachtlich daher, es geht um selbstgstrickte Weihnachtsdeko:

Gibt es in eurem Haus eigentlich selbst-gestrickte oder selbst-gehaekelte Weihnachtsdeko?

Wenn ja, was ist es? (Vielleicht moegt ihr ja auch ein Bild davon zeigen).

Wenn nein, warum macht ihr es nicht?

Vielen Dank an Connie für die heutige Frage!

 

Liebes Wollschaf, liebe Connie,

nein, selbst gestrickte oder gehäkelte Weihnachtsdeko kann ich leider nicht anbieten. Ich habe meinen Adventskranz selbst gebunden, aber sehr viel mehr Weihanchtsdeko gibt es in diesem Jahr auch gar nicht. Hoffentlich schaffe ich es nächstes Jahr, mal die ein oder andere Christbaumkugel nach der Anleitung von Arne und Carlos zu stricken. Die gefallen mir total gut. Apropos Stricken, ich muss dann mal wieder aufhören und die Nadeln klappern lassen…. Geschenke fertig machen.

Viele Grüße,

Tee & Kekse

 

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Die verstrickte Dienstagsfrage #81

Einen wunderschönen, vorweihnachtlichen Dienstag haben wir heute. Toll, denn dazu passt auch mein ganz persönlicher Weihnachtshit 2013, den ihr hier anhören könnt – aber Vorsicht, es ist ein Ohrwurm sondersgleichen, auch wenn es sich nicht um „Last Christmas“ handelt… Schnell auf „Play“ gedrückt und dann mit der aktuellen verstrickten Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs gestartet, die sich einmal mehr um selbstgemachte Weihnachtsgeschenke dreht.

Natürlich geht es auch heute um Weihnachten und ich möchte die Frage von letzter Woche umdrehen.

Welche wolligen Geschenke macht ihr? Strickt ihr jedem Familienmitglied Socken oder andere Kleinigkeiten, oder gibt es ein paar Auserwählte, die mit größeren Strick-Geschenken bedacht werden?

Oder strickt ihr nach wie vor gemütlich vor euch hin für wen auch immer, ohne euch durch das fixe Datum hetzen zu lassen?

Und natürlich bin ich neugierig: Wie sehen denn eure Strickgeschenke aus?

Vielen Dank an Anja für die heutige Frage!

Liebe Anja, liebes Wollschaf,

mal ganz ehrlich, wie stellt Ihr Euch das vor? Zufällig weiß ich ganz genau, dass der eine oder die andere hier mitliest, die mit einem wolligen Geschenk bedacht werden. Also kann ich hier doch schlecht Weihnachtsgeschenke spoilern, oder? Fotos gibt es also auf jeden Fall erst nach Weihnachten.

Bei mir ist es so, dass tatsächlich nur einige Leute mit selbstgestricktem beschenkt werden, nämlich diejenigen, von denen ich weiß, dass sie so etwas gern haben und auch zu schätzen wissen. Weihnachtsgeschenk 1 weilt beispielsweise derweil schon mit seiner neuen Besitzerin im winterlichen New York und hält ihr hoffentlich den Kopf schön warm. Ja, richtig geraten, es ist eine Mütze, die ich aber leider nicht mehr fotografieren konnte, weil ich buchstäblich in letzter Minute noch die Fäden vernäht habe, damit sie noch mitreisen kann. Für alle, die noch ein schnelles Projekt suchen, kann ich den Giftie Slouchie Beanie empfehlen. (Leider braucht die Seite relativ lang zum Laden, aber es lohnt sich, die Mütze ist wirklich toll und die kostenlose Anleitung gut erklärt!) Getsrickt habe ich sie mit Creative Galaxy Chunky von Rico Design, einem tollen Garn mit kleinen Pailetten drin. Eigentlich ist soviel Bling Bling ja nicht mein Fall, aber die Wolle ist wirklich zum dahinschmelzen.

Das beantwortet zumindest auch zum Teil die Frage, wie ich es mit dem Zeitpunkt der gewünschten Fertigstellung halte: Die Mütze habe ich schon weit vorher verschenkt, weil sie einfach gebraucht wurde. Die anderen Sachen sind auch schon (fast) fertig, so dass sie an Weihnachten ausgepackt werden können – und dann auch hoffentlich gefallen.

Ansonsten: Füße stillhalten und abwarten, was der Weihnachtsmann so bringt. Wenn wir ehrlich sind, hat das doch auch seinen Reiz….

Viele Grüße,

Tee & Kekse

Die verstrickte Dienstagsfrage #77

Ganz ehrlich, ich kann diese nicht-Jahreszeit nicht leiden. Der Herbst geht und zurück bleibt ein trist-graues irgendwas, nass und neblig ist es noch dazu. Bäh. Angesichts dessen ist es eine gute Idee, sich mal wieder mit dem Thema Socken stricken zu beshcäftigen, wie es auch das neugierige Wollschaf in der aktuellen verstrickten Dienstagsfrage macht. Denn gerade zu dieser Jahreszeit lernt man den Wert von kuschlig warmen, perfekt sitzenden Stricksocken wieder richtig zu schätzen.

Aus dem Archiv vom 15.11.2005:

Hast Du für Dich die ultimative Socke gefunden?
Und strickst Du sie immer nach dem Schema F? Das heißt – nach welcher Tabelle, mit welcher Ferse, mit welcher Spitze? Immer das gleiche oder variierst Du?

Liebes Wollschaf,

für mich habe ich tatsächlich die Super-Socke gefunden, oder zumindest einen passenden Baukasten:

Nadeln: Für mich fängt ein gelungener Socken mit der Auswahl der passenden Nadeln an. Ich benutze ein 15 cm langes Nadelspiel Cubics in 3 mm. Die 15 cm Nadeln finde ich viel angenehmer im Umgang als die 20 cm langen Modelle. Außerdem habe ich festgestellt, dass sich bei mir mit den Cubics keine Gässchen mehr am Übergang von einer Nadel zur anderen bilden.

Sockentabelle: Meistens stricke ich mit 4-fädigem Sockengarn. Daher benutze ich standartmäßig die entsprechende Sockentabelle von Regia. Die habe ich auch auf meinem Smartphone gespeichert, so kann ich auch unterwegs immer nachschauen.

Bündchen: Bei Stinos 2/2 Rippenbündchen, also zwei Maschen rechts und zwei links im Wechsel, ansonsten natürlich passend zum Muster. Hübsch ist auch ein Mäusezähnchenrand, aber natürlich längst nicht so elastisch wie das Rippenmuster.

Ferse: Ich stricke am liebsten die dreiteilige Käppchenferse. Wer jetzt denkt: Oh weia, das klingt ja schon wieder kompliziert… So schlimm ist es nicht, versprochen! Auf youtube gibt es eine Sammlung wunderbarer Videos von Elizza, die vom Maschenanschlag bis zur fertigen Socke in gut erklärten Lektionen zeigt, wie es geht.

Spitze: Am liebsten ist mir persönlich die Bandspitze. Schaut sauber aus und ich vergesse keine Abnahmen, weil sie immer an der gleichen Stelle und in der selben Art gemacht werden. Auch hierfür findet sich in der Playlist von Elizza ein passendes Video, in dem Schritt für Schritt gezeigt wird, wie es geht.

Viele Grüße & eine gute Woche,

Tee & Kekse

 

 

Socken mal andersrum – Toe-up socks

Ihr habt es sicher gemerkt: die letzten beiden Wochen war es sehr ruhig hier. Keine neuen Posts, nicht mal die eigentlich obligatorische verstrickte Dienstagsfrage. Das liegt daran, dass ich richtig fies krank war. Zum Glück geht es jetzt schon wieder. Allen, die letzte Woche Kommentare zu meiner verstrickten Dienstagsfrage zum Thema Mohair-Wolle, Pflege & Flusen hinterlassen haben, ganz herzlichen Dank!

Wenn Ihr gelegentlich mal bei Tee & Kekse reinschaut, habt Ihr es sicher schon mitbekommen: Bei mir hüpfen in letzter Zeit richtig viele Socken von der Nadel. Zeit, mal etwas Neues auszuprobieren, nämlich statt der klassischen Socken, die vom Bündchen aus gestrickt werden die genau gegenläufige Variante, nämlich von der Spitze aus. Verwendet habe ich dafür die 4-Stufen-Stricktechnik von Autorin Veronika Hug, die mich dankenswerter Weise auf den Trichter gebracht hat, es doch zur Abwechslung mal so zu versuchen. Vielen Dank dafür!

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Socken von der Spitze aus zu stricken ist absolut kein Hexenwerk. Begonnen wird mit nur wenigen Maschen, dann wird zugenommen, bis der gewünschte Umfang erreicht ist. Das war auch schon die erste Stufe. In Stufe zwei geht es munter in Runden weiter, bis der Fuß lang genug ist. Stufe 3 gehört ganz der Ferse, die noch immer manchen in die Flucht schlägt, obwohl auch daran absolut nichts magisches ist. Die gute Nachricht: bei dieser Technik strickt sich die Ferse denkbar einfach, erst einmal wird genau wie an der Spitze zugenommen. Anschließend werden wieder so viele Maschen zusammengestrickt, bis die Ausgangsbreite erreicht ist. Das war es auch schon. Obwohl, nicht ganz: Jetzt fehlt noch Stufe 4. da geht es wie beim Fuß in fröhlichen Runden das Bein nach oben, bis die Socke lang genug ist. Jetzt nur noch abketten und fertig.

Ausführlich erklärt wird die Technik in Büchern wie „Socken & Co“ oder dieser Handarbeits-Zeitschrift.

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Ich stricke dieses Paar mit „Meilenweit Men“ in der Farbe 1621 von Lana Grossa. Die erdigen Töne haben mich dazu inspiriert, langgezogene falsche Zöpfe zu stricken, die ein wenig an Bambus erinnern. Passt super, finde ich.

Was die Sinnhaftigkeit des Toe-Up Strickens anbelangt, so gibt es verschiedene Meinungen. Ein Vorteil ist neben der Abwechslung sicher auch, dass der Schaft am Ende gestrickt wird und dementsprechend auch ein paar Reihen kürzer ausfallen kann, wenn das Garn knapp wird. Die Passform scheint mir ganz gut zu sein, darüber kann ich aber erst mehr sagen, wenn die Socken eine Weile im Gebrauch waren. Eine begeisterte neue Besitzerin haben sie schon gefunden…

Das Bambus-Muster (Maschenzahl teilbar durch 6) geht wie folgt:

1.-7. Runde: *3 Maschen links, 3 Maschen rechts*, von * bis * wiederholen, wenn möglich mit 3 Maschen links enden

8. Runde: *3 Maschen links, 1 Masche wie zum rechtsstricken abheben, eine Masche rechts stricken, ein Umschlag, eine Masche rechts stricken. Jetz die abgehobene Masche über die drei folgenden Maschen ziehen.* Von * bis * wiederholen.

Anschließend die 1.-8. Runde wiederholen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.

Nordische Maschenträume – Nordic Knitting Traditions

6327Mit seinen fröhlich und lebendig gemusterten Strickstücken, den strahlenden, kraftvollen Farben und wundervollen Mustern ist das Anfang Oktober erschienene „Nordische Maschenträume – Traditionelle Muster leicht gestrickt“ von Susan Anderson-Freed eine Augenweide. Mit stetig wachsender Begeisterung habe ich es durchgeblättert, denn es passiert mir nicht häufig, dass mir in einem Anleitungsbuch oder -heft so viele der Modelle gefallen.

25 Projekte hält das 2012 erstmals auf englisch als „Nordic Knitting Traditions“ erschienene Buch für Fans der Fair-Isle-Strickerei fest. Jetzt wurde es im Stuttgarter frechverlag auf deutsch übersetzt. Die nordischen Maschenträume finden sich geordnet in den drei Kapiteln: Mützen (hier findet sich auch eine Auswahl an Baskenmützen wie auf dem Titelbild), Finger- und Fausthandschuhe sowie Socken, Kniestümpfe und Beinstulpen.

Schon beim Durchblättern macht das Handarbeitsbuch mit Softcovereinband Lust darauf, zu den Nadeln zu greifen. Das liegt sicher mit an der liebevollen und übersichtlichen Gestaltung. Die Charts haben eine gute Größe und die einzelnen Farbbereiche sind zusätzlich mit Zahlen versehen, was das Erfassen der benötigten Maschenzahl auf einen Blick möglich macht. Zu Beginn jedes neuen Abschnitts, zum Beispiel ‚Mützen‘ oder ‚Stulpen‘, wird eine Grundanleitung gegeben. Es werden mögliche Erweiterungen und Änderungen vorgeschlagen, denn die Projekte werden jeweils in einer Einheitsgröße angegeben, vermutlich aufgrund der komplexen Muster. Einen Eindruck von der Farbigkeit der kunstvollen Muster und dem Aufbau des Buchs gibt es bei Amazon, wo man in die englische Ausgabe hineinblättern kann.

Einerseits ist es sehr angenehm, dass „Nordische Maschenträume“ wirklich so gut wie ausschließlich aus den Anleitungen und gelungenen Fotografien besteht, meines Erachtens fehlen aber auch Dinge, die es zumindest den deutschen Lesern deutlich einfacher gemacht hätten. Ein Beispiel dafür findet sich auf der einleitenden Doppelseite „Stricken in der Fair Isle Technik“. Hier wird anhand von drei Grafiken die Fadenhaltung und der Umgang mit mehreren Fäden demonstriert. Leider hat man es versäumt, die Grafik für den deutschen Markt mit zu übersetzen und damit meine ich tatsächlich nicht den Text: die allermeisten deutschsprachigen Handarbeitsfans, die ich kenne, stricken im „continental style“, wie man ihn im englischsprachigen Raum gerne nennt. Das heißt also, der Arbeitsfaden läuft über die linke Hand. Nicht so auf den Grafiken. Dort wird die Art der Handhaltung demonstriert, wie sie beispielsweise in England, den USA, aber auch manchen europäischen Ländern üblich ist. Dabei hält man den Arbeitsfaden rechts und lässt auch den Arbeitsfäden über die rechte Nadel laufen, der dann zum Stricken gleichsam um die Nadel geworfen wird.

Wunderbar gelungen finde ich bei den allermeisten Modellen die Farbauswahl der Autorin. Neugierig geworden, habe ich mich daraufhin näher mit der hochwertigen Garnauswahl beschäftig. Es hat mich gleich angesprochen, dass Susan Anderson-Freed, die bis 2010 in Illinois als Professorin für Informatik tätig war, sich bewusst für Garne mit einem möglichst hohen Anteil an Naturmaterialien wie Wolle oder Seide entschieden hat. Damit sind wir schon mitten in dem Thema, das deutschen Lesern meines Erachtens mit die meisten Probleme bereiten kann. Aus dem Gespräch mit zahlreichen Händlern und Strickdesignern weiß ich, dass hierzulande die Materialangaben in Anleitungen eine große Rolle spielen, gekauft wird am liebsten, was die Anleitung vorgibt. Proben wir also den Ernstfall:

Eines der Modelle, die mir am besten gefällt, ist „Kateys Socken Eichelstern“ – so sind übrigens alle Anleitungen aufgebaut. Dem Namen des Strickstücks folgt das Grundmuster, an dem sich die Autorin für ihr Design inspirieren ließ. Für diese Socken werden sieben verschiedene Farben benötigt, die Materialliste sieht 4 verschiedene Hersteller vor: 1 Strang Cascade Yarn Heritage 150 Solids, 1 Strang Cascade Yarn Heritage Silk, 2 Stränge Madelinetosh Merino Light, 1 Strang Cherry Tree Hill/ Louet Gems Fingering und außerdem 1 Strang Valley Yarns Huntington. Vor Ort kann ich keines dieser Garne bekommen. Möchte ich wirklich mit dem angegebenen Garn stricken, komme ich um eine Bestellung im Internet nicht herum. Um hohe Porto- und Zollkosten aus dem Ausland zu umschiffen, suche ich einmal bei deutschen Händlern: Während Cascade und Madelinetosh bestellbar sind, finde ich keine Treffer für Cherry Tree Hill und Valley Yarns. Trübe Aussichten also, ganz abgesehen vom finanziellen Aspekt des Unternehmens, wenn man bedenkt, dass ein einziger Strang  Madelinetosh Merino Light mit rund 18 Euro zu Buche schlägt. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Glücklich, wer selbst spinnen und sich so Alternativen schaffen kann. Alternativen sind überhaupt ein gutes Stichwort: Ein toller Service wäre es gewesen, eine auf den deutschsprachigen Markt angepasste Auswahl an alternativen Garnen und ihren Bezugsquellen zu nennen, an der man sich orientieren kann.

Trotz dieser Punkte, die man sicherlich hätte optimaler umsetzen können, halte ich „Nordische Strickträume“ für ein Buch voll gelungener Inspirationen für geübte Handarbeitsfans. Wo der Untertitel „Traditionelle Muster einfach Stricken“ herkommt weiß ich auch nicht so genau. Im englischen Original lautet er übersetzt „25 skandinavische, isländische und Fair Isle Accessoires  stricken“. Das kommt der Wahrheit wahrscheinlich doch irgendwie näher. Sicher ist aber: Mützen, Handschuhe, Socken oder Stulpen wie die Modelle von Susan Anderson-Freed bringen Farbe in das winterliche Grau und zaubern auch an noch so trüben Tagen garantiert ein Lächeln auf die Lippen.

Auf einen Blick:

Susan Anderson-Freed:

Nordische Maschenträume: Traditionelle Muster leicht gestrickt

Frechverlag 2013

ISBN: 978-3772463273

16,99 €

Die verstrickte Dienstagsfrage #74

An diesem neblig-grauen Dienstag geht das neugierige Wollschaf ans Eingemachte: Diese Folge der verstrickten Dienstagsfrage dreht sich um das größte Strickdesaster und den Lehren, die man daraus gezogen hat. Dann also nicht lange drum rum geredet, los geht’s:

Welches war das bisher größte Strick-Desaster, das Du mal produziert hast?

Was genau war daran so schrecklich?

Konntest Du daraus Lehren für Deine weitere Strick-Karriere ziehen?

Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

 

Liebe Kerstin, liebes Wollschaf,

vielen Dank für die spannende Frage. Bei mir ist das größte Strickdesaster definitiv das erste Oberteil gewesen, das ich für mich stricken wollte, ich hab schon gelegentlich davon erzählt. Ein ärmelloses Teil für den Sommer, eigentlich kein Drama, sollte man annehmen. Ich, noch kaum Ahnung vom Stricken, hab mich im Fachgeschäft beraten lassen, Wolle mitgenommen und es auch komplett genadelt, von unten bis zum Halsausschnitt. Dann bei der ersten Anprobe sah ich es: Das Teil hing an mir wie ein nasser Sack. War ich enttäuscht, schließlich war da schon richtig viel Arbeit reingegangen.

Gelernt habe ich auch was daraus. Heute weiß ich, dass meine stricktechnische Komfortzone ganz eindeutig bei Sockenwollstärke liegt und ein gutes Strickstück mit der richtigen Garnauswahl steht und fällt.

Ein Großteil der Wolle liegt immer noch in meinem Stash. Daraus entstehen dann nach und nach kleinere Strickstücke wie dieses Jäckchen fürs Patenkind. Im Nachhinein denke ich mir, dass die Verkäuferin doch hätte wissen müssen, dass das die absolut falsche Wolle für ein Sommertop ist, zumal weil ich nicht gerade klein bin und abzusehen war, dass das Teil nicht eben ein Fliegengewicht wird. Ob sie es nun gewusst hat, oder nicht, die Wolle muss weg, denn sie nervt mich, wann immer ich einen Blick in den Stash werfe. So gesehen habe ich aus dem Strickdesaster noch viel mehr gelernt: Kapuzen stricken, Zopfen, Kindergrößen einschätzen, englische Anleitungen auseinanderklamüsern……

Viele Grüße,

Tee & Kekse

Warm durch den Herbst – cozy in autumn

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Langsam aber sicher wird es Herbst. Genau die richtige Zeit für ein Strickjäckchen, das ein kleines Mädchen hoffentlich schön warm durch die Übergangszeit bringen soll. Einige Zeit lag  es in der Wollkiste, es fehlten einfach die passenden Knöpfe. Jetzt, wo ich endlich fündig geworden bin, ging es ganz schnell. Fäden vernähen, Knöpfe hin und fertig…

Soon autumn will be here, it’s just the right time for a cardigan. This small piece of knitwear will keep a small girl in comfort trough the chilling weather. It’s been lying in the stash for some time now, missing only the matching buttons. When I finally found them, the finishing was quite easy. Fixing the open ends, attaching the buttons, done…

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Hier sieht man schon ein wenig mehr von dem guten Stück. Die Farben stimmen ziemlich gut mit dem Original überein. Ich habe Elastico Big von Lana Grossa verwendet, mit Knöpfen wiegt die Jacke 260 Gramm. Die Wolle für das Projekt hatte ich noch im Stash. Eigentlich hätte für mich ein Oberteil daraus werden sollen, aber da die Wolle noch elastischer ist als der Name es sowieso schon vermuten lässt, hing es unschön. Also habe ich alles wieder aufgeribbelt und zur weiteren Verwendung im Stash gelagert. Mein Lieblingsgarn wird das nicht, aber für die Jacke ist es genau richtig, denn durch die Dehnbarkeit des Garns kann sie noch ein paar Zentimeter mit dem Kind mitwachsen.

Here you can see tsome more of the piece. Colours in the photo are just like it looks in real. I used Elastico Big by Lana Grossa, in the end the overall weight is 260 grams, or 9.2 oz, buttons included. I found the yarn in my stash. It was intended for a top, but then it was just sagging around me. The yarn is even more elastic than you might assume by the name. Finally I found myself unravelling it and balling it, putting it back in the stash. This will never be my favourite yarn, but for this cardigan it’s just the right stuff, it will stretch when the little girl grows some inches.

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Und so sieht die Jacke „Aphrodite“ in voller Schönheit aus. Ich habe die englischsprachige Anleitung von Cathy Rubin hier auf Ravelry erstanden. Ihr Geld ist die Anleitung alle Mal wert, denn sie ist nicht nur ausführlich, sondern auch für insgesamt acht Größen ausgelegt, wobei die einzelnen Größen immer in unterschiedlichen Farben dargestellt sind. So fällt es leicht, die Übersicht zu behalten.

Die Anleitung für den Lace-Rand ist als Strickschrift und ausgeschrieben angegeben. Ich finde das Muster, das sich einmal um die gesamte Jacke zieht und etwas kleiner auch auf den Ärmeln zu finden ist, sehr dekorativ. Außerdem bringt es Abwechslung ins Stricken, ohne zu kompliziert zu sein.

Ich habe mich für die Version mit Kapuze entschieden, die Jacke kann aber auch ohne gestrickt werden. Gestrickt wird von der Kapuze oder dem Halsrand aus mit Raglanzunahmen nach unten. Mir hat das Stricken viel Spaß gemacht, es ist ein schönes Projekt für Leute, die schon etwas Übung mit den Nadeln haben.

And that is the „Aphrodite“ cardigan in its full beauty. I bought the instruction right here from Cathy Rubin on ravelry. It’s easily worth the expense, since it’s quite elaborate and contains instructions for eight different sizes. The sizes are presented in different colours, which helps a lot in keeping the track on things.

The pattern for the lacey edges are presented as chart and also in plain text. I personally like the ornamental pattern, it goes all around the cardigan and is repeated at the sleeves. It’s a nice variation in the knitting work and not complicated at all.

I decided to do the hooded version, the coat can be knitted without hood just the same. The knitting is started from the hood or the collar as to down raglan. I enjoyed knitting a lot, I think it’s a beautiful project for people who do have some routine with the needles.

Die verstrickte Dienstagsfrage #72

Einen herrlichen, himmelblauen Dienstag haben wir heute. Super, da muss irgendwann noch ein Spaziergang oder mindestens ein Käffchen in der Sonne drin sein. Ich hoffe, Ihr habt es auch so schön. Einiges Kopfzerbrechen hat mir die aktuelle verstrickte Dienstagsfrage des neugierigen Wollschafs bereitet:

Welches ist Dein wichtigstes Hilfsmittel beim Stricken, abgesehen von Garn und Nadeln (und ggf. der Anleitung)?

Vielen Dank an Kerstin für die heutige Frage!

Liebe Kerstin, liebes Wollschaf,

wie üblich ist es leider nicht so einfach, schließlich sind Strickprojekte etwas ziemlich individuelles, finde ich zumindest. Aber versuchen wir es mal mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner: gutem Licht. Das braucht es für alle Projekte, egal was auf den Nadeln liegt. Dann wird es aber auch schon komplizierter:

  • Wenn Anleitungen, dann bitte auch einen Textmarker und Bleistift, damit ich die gestrickten Reihen absteichen und mir Notizen machen kann.
  • Beim Sockenstricken schaue ich immer, dass neben meinen 15 cm cubics (unverzichtbar!) auch eine passende Nähnadel da ist, wenn ich die Socken schon bis zu den letzten fitzeligen 2 Maschen an der Spitze gestrickt habe, möchte ich sie unbedingt auch abketten und fertig machen.
  • Strickstücke fertig stellen ist ein gutes Stichwort, denn wenn tatsächlich eine Nadel da ist (inzwischen immer fest in meinem Utensilo), dann neige ich tatsächlich auch dazu, gleich nach der Fertigstellung die Fäden zu vernähen. Dann ist es natürlich auch kein Fehler, wenn eine Schere in der Nähe ist. Das Problem Schere (verschwindet immer, kann jemand anders brauchen….) habe ich durch ein Schweizer Taschenmesser im Miniformat gelöst, das ich am Schlüsselbund mit mir herumtrage. Nadel und Schere leisten nicht zu unterschätzende Verdienste, denn wenn ich mich nicht gleich zum Vernähen aufraffe, dann liegt das fast fertige Stück und liegt….

Ihr seht, so einfach ist es nicht. aber seit mir meine Mutter dieses großartige Utensilo genäht hat, gibt es da eigentlich keine größeren Probleme mehr….

Das Utensilo guten Schutz und viel Platz für meine Nadelspiele und -spitzen. Mit Klettband eingebaut ist ein Mäppchen im Blätterprint (Mitte) in dem ich vom Maschenmarkierer über Stift und Schere bis zum Maßband alles aufbewahren kann.

Mission warme Füße – keep your feet warm

Das Patenkind ist seinen Söckchen entwachsen und braucht für Herbst und Winter neue, kuschlig warme Kindersocken. Klarer Fall: Da lass ich gern die Nadeln klappern… Es sollen einfache und praktische Socken sein, die gut sitzen und sich auch einfach anziehen lassen, also ohne lustige Tiere, Knöpfe oder ähnliches, aber doch immer mit einem kleinen Augenzwinkern.

Einen Teil der Socken konnte ich nur schnell mit der Handykamera ablichten, dann wurden sie gleich mit Beschlag belegt.

Für jedes Paar habe ich ein anderes Muster gewählt, das sich spätestens nach einem Musterrapport wie von selbst strickt.

Jedes Muster ist auf 12 Maschen pro Nadel, also für Größe 24-27 hin ausgelegt, lässt sich aber ohne große Probleme auch verändern. Zwei der Muster habe ich für Euch aufgeschrieben:

I have just written down the pattern itself but not the instruction for the whole socks. You can add the patterns to your favorite basic sock pattern.

Kleine Welle
(Multiple of 6 – ich steh gerade total auf dem Schlauch, wie das auf deutsch heißt)

Das blau gesprenkelte Garn hat mich zu einem Wellenmuster inspiriert.

R 1: *3 rechts stricken, 3 links stricken*, von * bis * widerholen.

R 2-4: rechts stricken.

R 5: *3 links stricken, 3 rechts stricken*, von * bis * wiederholen.

R 6-8: rechts stricken.

Little Wave

(Multiple of 6)

The blue yarn inspired me to do this little wave pattern.

R 1: *k3, p3*, repeat from * to *.

R 2-4: k.

R 5: *p3, k3*, repeat from * to *.

R 6-8: k.

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Berg und Tal

(Multiple of 4)

Der Name des Musters für diese Socken entstand beim Stricken. Die verschiedenen Stiche haben eine unterschiedliche Höhe und geben dem Ganzen seinen Schwung. Reihe 1 und 2 werden laufend wiederholt.

R 1; *1 rechts, 1 Masche wie zum rechtsstricken abheben und dabei Faden hinter der Arbeit weiterführen, 1 rechts, 1 links*, von * bis * widerholen.

R 2: alle Maschen rechts stricken.

Mountain and valley

(Multiple of 4)

The pattern got it’s name while knitting. A close looks shows that the different stitches have different hights. Repeat the rows 1 and 2.

R 1: *k1, slip 1 knitwise with yarn on the back, k1, p*1, repeat from * to *.

R 2: k.

*Giveaway* – die Gewinner & die neue Knitty Deep Fall

Vielen Dank für Eure inspirierenden Kommentare für DIY-Projekte. Wie versprochen werden fünf davon mit der aktuellen Ausgabe der Handmade Kultur belohnt. Dann mal los…. Die glücklichen Gewinner sind laut Zufallsgenerator:

Knittingbine, Nicole und martinacarmenluise haben ebenso gewonnen wie kaninchenimgelee und karin.

Herzlichen Glückwunsch Euch allen *Tusch*. Jetzt brauche ich Eure Adressen, damit Euch das Giveaway auch erreichen kann.

 

Für alle anderen, die heute leider leer ausgegangen sind, gibt es trotzdem eine Menge neuer Anleitungen kostenlos, denn die neue Knitty Deep Fall ist draußen.

Es ist sicher nicht die beste Ausgabe aller Zeiten, aber sie hält doch wieder einiges an Inspirationen bereit. Mir persönlich gefallen die

  • Deflect Socken ganz gut und auch die Circinus könnte ich mir vorstellen zu stricken.
  • Die Pussywillow Armstulpen sehen schön warm aus, ich mag solche in sich gemusterten Strickstücke
  • Auch wenn ich solche körperbetonten Kleidungsstücke nie tragen würde: Am Plum Rondo Pulli gefallen mir die schönen leuchtenden Farben, die einen regnerischen und grauen Tag wie heute gleich um einiges heller und freundlicher machen.

Welches sind Eure Favoriten?