Vor einiger Zeit habe ich Euch von meinem Vorhaben erzählt, ein Jäckchen zu stricken. Nachdem es hier jetzt lange ruhig war, möchte ich Euch zeigen, dass ich in der Zwischenzeit nicht untätig war und sich hier einiges getan hat:
Nach dem Stricken habe ich die Stücke erst einmal gespannt, so wie hier zu sehen ist. Die Ärmel habe ich mit Stecknadeln auf Styroporplatten gepinnt, für das große Stück musste eine Decke herhalten.
Nach dem Spannen wollte ich die Stücke zuerst zusammennähen wie in der Anleitung beschrieben, musste aber schon bald festsstellen, dass mir das Nähen nicht besonders gut liegt und auch nicht besonders sauber aussieht. Also habe ich die Teile zusammengehäkelt, nachdem ich sie zuvor mit Stecknadeln zusammengesteckt habe, um ein Verrutschen zu verhindern. Das ging nicht nur bedeutend schneller, sondern ich konnte auch ein sehr gleichmäßiges Ergebnis erzielen, das so aussieht:
Dass der Kragen nicht ganz gleichmäßig aussieht, liegt daran, dass ich es direkt von der Nadel weg fotografiert habe und nicht noch einmal gespannt habe. Mit ein paar Stecknadeln und etwas Wasser hat sich das allerdings problemlos beheben lassen.
Hier ist ein Detailbild des Musters zu sehen. Auf den Bildern lässt es sich leider nicht so gut einfangen. In Natura dagegen ist es durch seine erhabene Form sehr gut zu sehen.
Ein paar Worte möchte ich noch über das Buch aus dem Topp Verlag verlieren, aus dem die Anleitung stammt, „Stricken für das Baby“ von Lois Daykin. Das Buch enthält tolle Modelle und schöne Bilder. Gut gefallen hat mir auch eine Auflistung der verwendeten Garne inklusive Lauflänge und Eigenschaften. Schade fand ich, dass anders als in allen anderen Büchern dieses Verlages die ich kenne, kein Schnellkurs Stricken zu finden war, also eine Übersicht über die wichtigsten Stiche. In dem Buch sind nämlich durchaus auch Modelle, die für Stricker mit wenig Erfahrung gut machbar sind. Beim Stricken dieses Modells habe ich lernen müssen, dass das genaue Lesen und anschließende Nachrechnen viele Meter aufribbeln spart. „Die 2. und 3. Reihe noch 19x wiederholen“ meint nämlich nicht, 38 Reihen zu stricken, wie ich es verstanden habe. Vielmehr ist gemeint: Die 2. und 3. Reihe wiederholen, bis insgesamt 19 Reihen gestrickt sind. Auch an anderen Stellen bin ich auf missverständliche Formulierungen gestoßen, konnte diese Klippen aber dank erhöhter Vorsicht umschiffen.
Insgesamt hat mir dieses Projekt sehr viel Spaß gemacht und ist auch Dank der ausgewählten Wolle, der „Cool Wool“ von Lana Grossa schön von den Nadeln gegangen. Eine Nachahmung ist unbedingt empfohlen und ich kann mir auch gut vorstellen, das gute Stück irgendwann nochmal zu stricken.
Das ist dir ganz entzückend gelungen! Die Wolle passt so wunderbar zum Modell:) Die kleine Maus wird damit sicher sehr süß ausschauen.
Noch ein Wort zum zusammennähen. Ich verwende immer den Matratzenstich, der wird bei Seitennähten immer sehr sauber. Schulternaht ebenfalls oder du verwendest den 3 needle bind off. Ärmel häkle ich an den Körper. Das ist auch für mich die beste Lösung:)
LG Bettina
Vielen Dank! Ich war zuerst skeptisch, ob Farbe und Muster sich vertragen würde und war letztendlich überrascht, wie gut es funktioniert hat. Das Vernähen von Seitennähten konnte ich mir hier zum Glück sparen, aber ein bisschen neugierig bin ich schon: Was ist denn ein 3 needle bind off? Schöne neue Welt des Strickens… bei jedem Projekt lerne ich etwas dazu. Dieses Mal war es das Zopfen ohne Zopfnadeln, eine geniale Sache, wenn man es mal raus hat 🙂
Ja, ich lerne auch immer wieder dazu:) Obwohl ich schon sehr lange stricke.
Der Three needle bind off ist wirklich sehr praktisch. Du strickst Vorder und Rückenteil zusammen und gleichzeitig auch ab. Ganz einfach und sieht gut aus.
Es gibt ein paar gute You Tube Videos dazu. Hab’s rausgesucht aber am IPad öffnet sich immer der App und ich kann den Link nicht kopieren. Grummel….muß ich für vom Notebook dann machen (oder du bist schneller und findest es selbst Lach)
LG Bettina
Sei nicht traurig oder verärgert, wenn Du nicht in jedem Buch mit Strickanleitungen auch einen Strickkurs findest. Über kurz oder lang wirst Du die Grundlagen drauf haben. Dann wird es Dir gehen wie fast allen erfahreneren Strickerinnen: Sie sind genervt, dass überall ein Grundkurs fürs Stricken drin steht und Platz wegnimmt, den man lieber für Anleitungen hätte.
Kauf Dir ein gutes Stricktechnik-Buch (z.B. das von Stephanie van der Linden), dann bist Du für den Rest Deines Lebens nicht nur mit Grundlagenwissen, sondern auch mit Spezialkenntnissen versorgt.
Hallo Kerstin,
da hast Du mich vielleicht ein wenig falsch verstanden. Ich habe mir die Grundlagen inzwischen drauf, kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ich am Anfang ganz froh war, wenn ich schnell mal spicken konnte. Deswegen finde ich persönlich die kurzen Strickkurse eigentlich nicht nervig, zumal sie bei Topp ja häufig in den Umschlagsklappen untergebracht sind und so kaum Platz im eigentlichen Buch wegnehmen.
Was das Strickbuch angeht, muss ich Dir recht geben. Das dicke rosa Strickbuch von Stephanie van der Linden ist eine wirklich gute Investition, von der man lange etwas hat.
Herzliche Grüße,
Tee & Kekse