Der Dreh mit der Socke

Mein gestricktes Erfolgserlebnis: Das Paar selbstgestrickte Socken – das zweite ist schon auf der Nadel.

Über das Sockenstricken habe ich schon die furchtbarsten Geschichten gehört, besonders über die furcht-bar-schreck-lich zu strickende Ferse. Strickdinger, eine Art Strickliesel für Socken und eine Flut Literatur über Socken mit dieser, jener oder am besten gar keiner Ferse stimmten mich nicht gerade zuversichtlicher. Eine liebe Freundin erzählte mir sogar, dass sie immer die angefangenen Stricksocken ihrer Großmutter bekäme, um Ferse und Spitze zu stricken. Keine besonders guten Aussichten fand ich – und hielt mich vom Sockenstricken erst einmal weit entfernt, denn schließlich gehört zum Sockenstricken ja nicht nur die mysteriöse Ferse, sondern auch ein Nadelspiel, von dem ich der festen Überzeugung war, dass fünf Nadeln genau drei zu viel wären.

Letzte Woche fiel mir dann das Buch „Von Null auf Socke“ aus dem Topp-Verlag in die Finger. Zusammen mit einer Anleitungs-DVD machte es mir aufs Erste einen ziemlich guten Eindruck und motivierte mich, es vielleicht doch noch mal mit den Socken zu versuchen. In meinem Wollvorrat wartete noch ein Knäuel Zwerger Opal „Antarktis“ auf seine Verwendung, was ich in Anbetracht der Temperaturen der vergangenen Tage ganz passend fand. Bewaffnet mit 2,5 er Nadeln und dem Anleitungsbuch habe ich einen Versuch gestartet, noch immer der festen Überzeugung, dass ich spätestens an der Ferse völlig ins Trudeln kommen würde.

Die schönen strahlenden Farben und die angenehme Verarbeitung der Opal-Garne hat es mir schon bei anderen Gelegenheiten angetan.

Der Start wurde mir durch das Buch sehr vereinfacht, denn Tabellen geben eine gute Übersicht darüber, wie viele Maschen jeweils mit 4- oder 6-fädigem Sockengarn angeschlagen werden müssen. Auch für die beiden Fersenarten Käppchen-und Bumerangferse sowie Band- und Sternkäppchen  gibt es solche hilfreichen Tabellen.

Dem Bündchen sieht man deutlich an, dass es einige Runden dauerte, bis ich den Dreh mit dem Nadelspiel raushatte, aber nachdem alle Nadeln schließlich machten, was ich wollte, war es kein Hexenwerk mehr – auch oder gerade die Ferse nicht. Zugegebenermaßen habe ich die DVD kaum verwendet, sondern den absolut großartigen sechsteiligen Sockenstrickkurs von www.nadelspiel.com, der auf youtube zu finden ist. Hier geht es zum ersten Teil. Ich benutze die Video-Anleitungen von Elizzza schon seit Längerem und komme sehr gut damit zurecht, egal ob es um Häkel- oder Strickprojekte geht. Drei der sechs Teile widmet die Dame mit dem charmanten österreichischen Akzent allein der Ferse. Schritt für Schritt habe ich mitgestrickt und dabei auf den schwierigen Teil gewartet. Was soll ich sagen? Er kam nicht.

Die Käppchenferse

Nachdem ich die Ferse ganz ohne Probleme zu Ende gebracht hatte, wollte ich es wissen: Einige Zeit später hatte ich mit Hilfe von Strickbuch und Videoanleitung auch die Bandspitze gestrickt und meinen Freund mit einem perfekt passenden Paar Socken in wunderschönen Blautönen beschenkt. Die Kombination aus Buch und Videos hat für mich perfekt funktioniert. Wer das Paar bekommt, dass es sich jetzt auf meinen Nadeln gempütlich gemacht hat, weiß ich auch schon….

Der krönende Abschluss: Die Bandspitze

Turning round with socks

Truly terrible tales I heard about the knitting of socks, especially the heel seems to be a scare-me-away problem. There are even “Strickdinger”, a kind of oversized knitting Nancy designed for making socks as well a massive amount of books on socks advising a special type of heel each or even no heel at all. That didn’t make me feel easy about knitting socks, a friend of mine added this story: Her grandma would give her any sock she is knitting just to let her do the heel and the tip. I thought  that to be a bad sign and kept away from knitting socks. Another difficult point was the use of a set of double pointed knitting needles; in Germany, five needles are common, and I’ve been sure that with a set of five there are three needless needles (sorry for this one).
Last week I came across the book  „Von Null auf Socke“  (“from zero to sock”) published by Topp. There was a DVD with instructional movies and my first impression was good enough to give socks a try. In my stash of wool there was a skein of “Zwerger Opal Antarktis’”, looking at the quickly rising outside temperatures for sure the yarn of choice. I got myself a set of 2.5 mm needles, took the instruction and went to work on my first experiment in sock knitting – still absolutely convinced never to get over the heel.
Getting off is really simplified by the size tables given in the book, the give a nice overview on the number of stitches necessary for different foot sizes. There are tables for 4-thread-yarns as well as 6-thread-yarns. More tables are given for two types of heel making, the turned (flapped) heel, the Boomerang heel, and another set of tables for making the toe section. To knit the turned sock heel, a flat flap is knitted that is half the stitches of the leg section wide; this is divided into three parts and knitting continues while decreasing on the edges. Next, the gauge is formed by picking up stitches on the flat edges and continuously decreasing until the original number of stitches is reached. I’m not sure about the naming of the heels, probably someone can identify the heel by this short description and give me a comment.
Well, the cuff ribbing it shows that I needed some rounds to get used to working with five needles. After some time the needles started to behave the way they are supposed to, and the round knitting went from witchcraft to normality. Even the heel ended up to manageable with the instructions. I have to admit that I rarely used the DVD instruction but instead I used the absolutely brilliant course on sock knitting in six lessons, which I found on www.nadelspiel.com, you can find it on youtube. Here is the link to the  first part. I’m using the video instruction from Elizzza for some time by now, for me they are very useful for knitting and crocheting just the same. Three parts of the socks course by the women with the charming Austrian accent are committed to the heel alone. Step-by-step I knitted along, waiting for the difficult part – but there was not difficult part in the end.
When I finished the heel without any problem occurring I got courageous: With assistance from the knitting book and a video instruction I finished the socks with a line tip. I gave this pair of perfectly fitted socks in beautiful shades of blues as a gift to my boyfriend. The combination of book plus videos worked for me flawlessly. The next pair of socks is already on the needles, and I know someone who will be the happy owner in a not too distant future.

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5 Kommentare zu „Der Dreh mit der Socke

    1. Herzlichen Dank für das Lob 🙂 Ich bin immer noch völlig von den Socken, dass es einfach so funktioniert hat. Ich habe es gleich mit einem neuen Paar ausprobiert…

  1. Hallo!
    Ich finds toll, dass man dich fürs Socken stricken begeistert hat! Is immer ne süße kleine Sache, die man schön nebenbei machen kann, find ich.
    Mir hats zum Glück meine Mama beigebracht, wie ich ca. 10 Jahre alt war.

    Grüße, Franzi

    1. Hallo Franzi,
      meine Mutter hat auch einige Versuche unternommen, mir das Stricken beizubringen. Früher hatte ich zwei linke Hände und keinerlei Geduld für das Stricken. Aber jetzt hat es doch noch hingehauen… Was strickst Du denn sonst noch, außer Socken?

      Herzliche Grüße

      Tee & Kekse

  2. oh, großartig!
    ohne selbstgestrickte (nicht von mir!) socken kann ich selbst im hochsommer nicht schlafen.
    ganz wundervoll. ich nähme auch zu not die mit einer verhunzten ferse, hauptsache kuschelig warm. 😉
    liebsten gruß,
    dani

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